Mein zweites Buch von Jon Fosse. Der Titel "Ich ist ein anderer" verwirrte mich zunächst ein bisschen. Es wurde dann aber im Laufe des Buches klar, was es damit auf sich hat. Also… "klar". Asle ist Maler, erfolgreich aber verwittwet. Wir hören Episoden aus seinem Leben, als Jugendlicher aber auch als Erwachsener.
Er will auf die Kunsthochschule, muss dazu aber erst sein Abi schaffen, was ihm nicht so recht passt. Da trifft er einen anderen Künstler, freundet sich ein bisschen an und erfährt von ihm, dass er es ohne Abi dorthin geschafft hat, weil seine Bilder so gut waren, dass der Rektor ganz begeistert war.
Asle versucht dann ebenfalls sein Glück. Komisch denkt man, beides Künstler mit dem selben Namen… Und auch an der Hochschule wundert man sich, war Asle nicht schon einmal da und hat sogar ein Stipendium bekommen? Ach das war jemand anders? Die Bilder ähneln sich aber schon!
Beide schaffen es aufgenommen zu werden. Und irgendwie wird klar, dass beide Asle die gleiche Person sind, in verschiedenen Laufbahnen. Man sieht, was aus dem einen Asle hätte werden können, hätte er vielleicht etwas weniger getrunken und wohin der andere Asle hätte abrutschen können, hätte er andere Entscheidungen getroffen.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu begreifen, dass es zwei verschiedene Asles sind, dann hat es mir aber umso mehr gefallfen.
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