Moment mal! Kurz in meinen Kalender geschaut; ja, wir durchqueren das Jahr 2025, nicht 2005. Dennoch stand heute dieser Termin bei mir im Kalender: Blogtastisch! 2. Blogs und das Fediverse.
Denn es gibt sie wieder, die Blogrolls1, die Webringe2, die persönlichen Webseiten, die neuen Blogs und Bloggerevents! Und als wäre das nicht schon Grund genug, um freudig in die Hände zu klatschen, lernt man darüber zudem noch viele wunderbare neue Menschen kennen.
Es gibt ein paar Leselistenregeln. Eine davon lautet: Wenn Christian Kracht ein neues Buch veröffentlicht, dann wird das gekauft! So. Anfang März trudelte dann die Information bei mir ein, dass ebendies wieder anstehe, weshalb sogleich vorbestellt wurde.
Air hebt sich auf den ersten Blick sehr vom Vorgänger "Eurotrash" ab. Doch obwohl es in einer anderen Zeit, einer anderen Welt (?) spielt, ist auch hier, wie eigentlich in allen Kracht-Büchern, die Reise die Triebfeder der Erzählung.
Wir begleiten die Reise durch eine fast menschenleere Welt, die vielleicht die unsere war, ist oder sein wird; aber vielleicht auch ein Paralleluniversum oder ein anderer Planet.
Weil diese Welt ziemlich leer zu sein scheint, fiel es mir nicht schwer, mich schnell darin zurechtzufinden. Das Ziel war klar, die Reise beschwerlich, aber machbar.
Am Ende des Buches angekommen, schließt sich dann auf einmal ein Kreis, von dem ich anfangs gar nichts mitbekommen habe. Das war eine schöne Überraschung, die mich sehr zufrieden zurückgelassen hat.
Toll geschrieben, spannend zu durchwandern und in wenigen Stunden leider schon durchgelesen. Lesen lohnt sich.
Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre haben ihr zweites Gesprächsbuch veröffentlicht. Der erste Band Alle sind so ernst geworden erschien 2020.
Wie schon im ersten Band wird auch im aktuellen das Weltgeschehen weitgehend ignoriert. Was bleibt, ist eine amüsante Sammlung von Alltagsbegebenheiten und dem Umgang mit ihnen; genau das, was Stuckrad-Barre ja so gut beherrscht.
Ich hatte beim Lesen schnell die beiden Stimmen im Ohr. Da alle Kapitel in sich geschlossen sind, konnte ich mir wunderbar immer mal wieder das Buch greifen und ein oder zwei Kapitel lesen, ohne erst wieder groß ins Thema reinkommen zu müssen.
Ich habe das Buch gerne gelesen und war froh, immer mal wieder aus dem derzeit so deprimierenden Weltgeschehen ausbrechen zu können.
Ein kurzes Herumschlawinern um den Büchertisch, dann doch zugreifen. Bei Büchern übers Bücherschreiben bin ich immer skeptisch, ich habe aus Fehlern gelernt. Oft greife ich aber doch zu, weil die Versuchung zu groß ist und ich ja vielleicht doch Glück haben und etwas ganz Neues erfahren könnte.
Benedict Wells hat hier ein interessantes Buch geschrieben, das eine Mischung aus Schreibratgeber und Erfahrungsbericht ist. Er beruft sich vor allem auf die eigene Arbeit als Autor, weist aber auch immer wieder auf Bücher anderer Autor:innen hin. In solchen Texten und Büchern wird besonders gerne Stephen King herangezogen – so auch hier. Böse Zungen könnten also behaupten, dass man auch gleich King lesen könnte.
Dem ist aber hier nicht so. Das Buch liefert interessante Einblicke in die Schreibtechnik und den Lebenslauf des Autors. Das macht das Buch recht interessant, wenn auch nicht zu einem Augenöffner. Wer schon ein paar Texte zum Thema gelesen hat, wird hier vermutlich nur wenig Neues lernen.
Ein paar gute Tipps und Ratschläge konnte ich aber für mich mitnehmen, und das ist mehr, als ich von den meisten anderen Büchern dieser Art behaupten kann. Wer sich fürs Schreiben von Geschichten interessiert, kann hier getrost zugreifen, wird gut unterhalten und kann vielleicht noch etwas lernen.