Ich habe mich vergriffen, nicht aufgepasst. Ich mag Murakamis Romane sehr gerne, seine Kurzgeschichten haben mich nie mitreißen können. So auch hier. Ich wollte das Buch eigentlich im Sommerurlaub lesen und habe es nach ein paar Seiten weggelegt. Nun ist es vom Bücherstapel runtergewandert. Ich warte lieber auf den nächsten Roman…
Herr Roth reist nach Niendorf. Niendorf an der Ostsee, nicht in Hamburg, wie ich erst vermutete. In Niendorf will er sich ein paar Monate zurückziehen, um ein Buch über die eigene Familiengeschichte zu schreiben. Das Vorhaben tritt dann allerdings wenig in den Hintergrund.
Roth ist ein unangenehmer Charakter, der sich viel vorgenommen hat und dessen Absturz dementsprechend hoch ist. Ein Verhängnisvolles Treffen mit seinem Vermieter, sorgt für zunehmend starken Alkoholkonsum. Und weil er einsam und dauergeil ist, lacht er sich verschiedene Frauen an, schließlich sogar die Freundin seines Vermieters, mit der er schließlich - ach, ich will nicht spoilern.
Ich hab das Buch gerne und zügig durchgelesen, alle Figuren darin, sind wieder so herrlich beschriebene Strunk-Charaktere, die beim Lesen Unbehagen auslösen, einen aber nicht wegschauen lassen.
Während ich diese Zeilen schreibe, läuft der gleichnamige Film in den Kinos. Der Trailer hatte mich angesprochen, Dörte Hansen hatte ich bisher nicht so wahrgenommen, Titel wie diesen immer eher in eine andere Schublade gesteckt.
Nach dem Trailer und einem sehr sympathischen Interview mit Dörte Hansen (ich glaube im DLF), entschloss ich mich kurzerhand, das Buch zu kaufen. Sollte ich den Film sehen, wollte ich vorher unbedingt das Buch gelesen haben.
In der lokalen Buchhandlung wurde ich leider nicht fündig, da gab es nur noch das aktuelle Buch von Hansen, der Rest war ausverkauft. Also bin ich in die große Buchhandlung und fand es dort.
Das Buch spielt irgendwo auf dem norddeutschen Land, in Brinkebüll, was andeutungsweise irgendwo bei Niebüll liegt. Es besticht nicht durch eine besondere Handlung, viel mehr durch die Beschreibung der Menschen im Wandel der Zeit.
Wir begleiten eine Familie aus dem Dorf und natürlich die Menschen um sie herum und das sind einige. Wir erfahren von Schicksalsschlägen, Zusammenhalt und Ausgrenzung. Besonders aber vom Wandel eines kleinen Dorfes, an dem schließlich die Zeit auch nicht vorbei geht.
Das Buch endet so, wie es sich eigentlich durchgehend liest: unaufgeregt. Was hier positiv aufzufassen ist. Ein bisschen traurig ist das Ende schon, aber beim Lesen trägt man sowieso permanent eine gewisse Schwere von Seite zu Seite.
Ich habe das Buch gerne gelesen und werde mir die anderen sicherlich auch noch besorgen. Für mich war es kein Augenöffner, transportierte aber eine schöne Stimmung und ist für mich eine gute Leseempfehlung für düstere, neblig-nasse Wintertage.
Der Tag begann diesig und früh, denn die Elektriker hatten sich angekündigt. Bereits seit einigen Wochen funktionierte die Klingelanlage des Hauses nicht mehr richtig. Man konnte zwar klingeln, wir Hausbewohner aber die Tür nicht mehr öffnen, denn der Summer summte nicht mehr.
Das ist besonders ärgerlich für diejenigen, die ganz oben wohnen und ganz unten einen Paketboten haben, der es besonders eilig hat.
Ich stand also früh auf und wartete in der zu kalten Wohnung, dass es klingelte und ich die Tür nicht öffnen könnte. Irgendwann waren die Handwerker dann da, der Nachbar öffnete wohl die Tür und fingen an zu werkeln. Sie tauschten alle Geräte im Haus aus, verkabelten alles neu und programmierten dann die neuen Geräte.
Ich war heute in der Buchhandlung meiner Wahl, weil jemand im Internet mir ein Buch empfahl, also indirekt, aber ich konnte nicht anders und so war ich zwei Mal dort und kam jedes Mal ohne Buch zurück.
Eigentlich bin ich erst gestern in der Buchhandlung um die Ecke gewesen, die gar nicht um die Ecke, aber auch gar nicht weit weg ist. Ich musste dann aber vor Ort feststellen, dass wohl diesen Monat der Schwerpunkt bei historischen Büchern liegt, was schade ist, weil ich historische Bücher nicht so mag. So blieb es also beim Spaziergang hin und zurück, was nicht schlecht war, weil das Wetter gerade ganz herbstlich schön ist. Es schien also die Sonne und das einzige, was von oben runterkam, waren die Blätter der Bäume.
Heute sah das dann etwas anders aus und Regen mischte sich darunter, was man noch gut umgehen konnte, indem man einen Blick in die Wetter-App warf, oder auf das neue Google-Feature, was einem am Lockscreen über kommenden Regen informiert.