Ob ich überhaupt jemals mit meiner Webseite zufrieden gewesen sei, fragte sie mich, als ich ihr erzählte, ich müsse da dringend mal was ändern. Ich sah sie etwas verwirrt an. "Natürlich nicht", antwortete ich.
Das ist wahrscheinlich Berufskrankheit. Als Webentwickler habe ich immer den Blick auf Probleme, Fehler und Optimierungspotential gerichtet. Und selbstverständlich findet sich auch immer etwas. Und so bestand mein neuestes Unterfangen darin, meine Scss-Variablen durch CSS-Variablen zu ersetzen, weil ich damit, und das war der ursprüngliche Plan, das bestehende helle und ein zusätzliches dunkles Design anbieten könnte.
Die Umstellung an sich ist gar nicht sooo kompliziert, aber wenn man schon dabei ist, kann man ja auch gleich ein bisschen was am alten Code optimieren. Man hat ja schließlich inzwischen schon wieder viel Neues gelernt. Und dabei fiel dann wieder auf, wie wunderbar flexibel ich hier mit Allem bin und wie kompliziert diese Flexibilität einige Dinge macht.
Ich war kurz davor zu verzweifeln, denn mein Komment-Plugin für Kirby ließ sich einfach nicht via zip installieren. Die Lösung? Eine Zeile…
Manchmal zweifle ich am eigenen Verstand. Mein Kirby-Plugin "Komments" lief bei mir eigentlich wunderbar. Mein Kirby Setup basiert auf composer und so habe ich das Plugin auch via Composer installiert. Das funktionierte auch immer wunderbar.
Dann bekam ich eine E-Mail. Jemand hatte mein Plugin installiert und es konnten keine Kommentare gesendet werden. Noch viel schlimmer: Es konnten auch im Panel keine Seiten mehr gespeichert werden!
Bobette Buster verspricht uns zu erklären, "Wie man eine Geschichte richtig erzählt", in Form dieses hübsch gestalteten Taschenbuchs. Bobette Buster scheint da auch hinreichend Erfahrung zu haben, die Liste derer, die sie dahingehend unterstützt hat, ist jedenfalls nicht arm an prominenten Namen.
In neun Kapiteln angefangen beim Handwerkszeug, bis zum Resümee warum wir Geschichten brauchen, will sie anhand von Geschichten erzählen, wie man Geschichten erzählt.
Jedes Kapitel ist mit mindestens einem Zitat geschmückt, es folgt eine kurze Einleitung, danach dann eine Geschichte, danach ein kurzes Fazit. Das war schon der erste Punkt der mich triggerte.
Ich muss dazu sagen, ich reagieren allergisch auf schnulzige Zitate, hübsch bebilderte Kalendersprüche und Binsenweißheiten, die ganz toll klingen (aber mehr auch eben nicht). Was andere sich einrahmen und als Motivation an die Wand hängen, regt mich tierisch auf.
Diese Zitate also… Sagen wir so: Ich verdrehte so manches Mal die Augen.
Nachdem sie das Konzept des Buches erklärt hat, war ich noch guter Dinge (eine Geschichte wird erzählt und anhand dessen lernt man dann, wie man eben so eine Geschichte erzählt). Aber dann… Inhaltlich steckt in diesem Buch Stoff für einen mäßig langen Blogpost. Da steckt so wenig Lernstoff drin, dass ich das Buch nach ner Stunde durch hatte.
Die Geschichten, die erzählt werden, stehen fast immer für sich. Und haben wenig bis gar nichts mit dem Thema Geschichtenerzählen zu tun. Sie werden auch nicht erklärt. Es sind einfach Geschichten, die irgendwie zur Kapitelüberschrift passen könnten. Eine Geschichte fand ich sehr interessant, über eine Köchin, die ein eigenes Restaurant eröffnete nur mit regionalen Zutaten und damit großen Erfolg hatte. Das war interessant zu lesen. Der Bezug zum Geschichtenerzählen sollten dann der Geschmacksinn sein, denn man muss mit seinen Geschichten ja die Sinne erwecken… Puh…
Wer gerne ein paar nette Geschichten lesen möchte, ummantelt von Zitaten, die man tausendfach bei Pinterest findet, abgeschmeckt mit einer Prise Küchenpsychologie, wird in diesem Buch fündig.
Wer gerne mehr über das Schreiben von Geschichten lernen möchte, muss entweder auf diesen Motivationskram stehen oder wird enttäuscht werden.
Ich spare mir an dieser Stelle die Superlative, die gerne im Zusammenhang mit Knausgård benutzt werden, muss aber erwähnen, dass ich ein großer Fan bin.
Ich hatte zunächst seine Jahreszeitenreihe entdeckt und musste nun endlich die Sagenumwobene Reihe beginnen, mit der er so bekannt geworden ist. Dieses erste Buch heißt im Deutschen "Sterben", weil der Originaltitel hierzulande dann doch etwas zu mutig gewesen wäre.
Was Knausgårds Bücher seit dieser Reihe ausmacht, ist der persönliche Einblick in sein Leben und seine Familie. Das Buch beginnt mit dem Tod seines Vaters. Knausgård und sein Bruder müssen sich um die Beerdigung kümmern und um das was noch geblieben ist. Sie finden ein völlig versifftes Haus vor, in dem immer noch die Großmutter lebt und in dem sich sein Vater zu tode gesoffen hat.
Mit zahlreichen Rückblicken in die eigene Kindheit und Jugend baut Knausgård langsam ein Bild der Familie und insbesondere seines Vaters auf, während er und sein Bruder versuchen das Haus wieder instand zu setzen, damit man sich dort nach der Beerdigung treffen kann.
Sprachlich gefallen mir bisher die Jahreszeitenbücher besser, das mag aber an der Abwechslung innerhalb der Bücher liegen.
Wer nicht vor dicken Wälzern zurückschreckt, kann getrost zugreifen. Es sind halt pro Buch an die 600 Seiten und die Reihe besteht aus sechs Büchern, man hat da also ein bisschen was vor sich.