Das Problem mit selbstfahrenden Autos
Während ich diesen Artikel schreibe, sitze ich auf dem Sofa und schaue "Schöne neue Welt" in der Mediathek des ZDF. Und wieder taucht dort eine Technologie auf, die mir immer wieder Kopfzerbrechen bereitet.
Ich rede nicht von künstlicher Intelligenz oder absoluter Vernetzung. Ich glaube, daran führt kein Weg mehr vorbei und das Ziel sollte hier viel mehr sein, ein Bewusstsein für diese Technik und den Umgang mit ihr zu schaffen.
Nein, was mir immer wieder Kopfschmerzen bereitet, sind die "Versuche", selbstfahrende Autos zu schaffen. Google hat bereits funktionierende Exemplare, die sich autonom im Straßenverkehr fortbewegen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in den nächsten Jahren enorme Fortschritte geben wird und autonome Fortbewegungsmittel zu unserem Alltag gehören werden. Seien es Autos oder Züge, wie es die Deutsche Bahn derzeit plant.
Ich habe ein ganz spezielles Problem mit selbstfahrenden Autos. Während darüber diskutiert wird, wer bei Unfällen zwischen selbstfahrenden Autos denn nun Schuld hat, frage ich mich jedes Mal, wenn das Thema auftaucht: Warum?
Warum wird so viel Energie in eine völlig ineffektive Fortbewegungstechnik investiert?
Autonome PKW und LKW werden sicherlich dafür sorgen können, dass sie weniger Energie verbrauchen als es derzeit der Fall ist. Egal ob es dann der Benzinmotor ist der diese Fahrzeuge antreibt oder ein Elektromotor.
Aber ist es nicht so, dass die Fortbewegung mit Autos extrem ineffektiv ist?
Schauen wir mal zurück zu den Anfangszeiten der Autos, ach was, so weit brauchen wir gar nicht gehen! Schauen wir mal 50-60 Jahre in die Vergangenheit. Das ist die Zeit, als meine Eltern noch Kinder waren. Auf heute viel befahrenen Straßen, haben unsere Eltern noch gespielt. Ab und zu kam ein Auto vorbei. Kaum jemand hat sich damals Gedanken darüber gemacht, wie viele Autos es irgendwann einmal geben könnte. Damals waren 1.747.555 Autos zugelassen. Und ich denke, schaut man sich die Anfänge der Auto-Industrie an, niemanf hätte damit gerechnet, dass alleine in Deutschland 44.403.124 zugelassene Autos auf den Straßen unterwegs sind (Quelle Wikipedia).
Das Straßennetz muss immer weiter ausgebaut und gewartet werden. Der Verkehr wird immer stärker. Auch wenn autonome Autos den Verkehr vielleicht etwas entspannen würden, in dem sie sich z.b. untereinander verständigen und somit Staus vermeiden könnten, wenn jeder, der heute ein Auto besitzt dann auch ein selbstfahrendes Auto besitzt, ist doch niemandem geholfen.
Wahrscheinlich wird es sogar noch mehr Autos geben. Wenn Autos selber fahren, dürftes es günstiger werden einen Führserschein zu bekommen, wenn man überhaupt noch einen braucht.
Wir werden also noch mehr Autos haben. Autos, die irgendwo "verstaut" werden müssen, Autos, die Infrastruktur benötigen, Autos die Energie verbrauchen.
Wir entwickeln Autos, die sich autonom bewegen, aber wir lösen damit nicht die eigentlichen Probleme. Besonders das Energieproblem wird dardurch nicht gelöst. Wir lösen damit nicht das Problem, immer mehr Infrastruktur schaffen zu müssen und dafür weiterhin invasiv in unsere Umwelt einzugreifen.
Vielleicht übersehe ich etwas, aber ich bin der Meinung, Autos sind eine veraltete Technologie und es macht mehr Sinn, sich über alternative Fortbewegungstechnologien Gedanken zu machen. Vielleicht ist das auch nur meine Sicht, als jemand, der selber nicht mal einen Führerschein hat…