Hummingbird Notation

Mit der Hummingbird Notation wollen ein paar kluge Köpfe das Lesen von Noten einfacher machen. Noten werden durch Symbole dargestellt, Notenlängen durch Striche. Ich finde den Ansatz super, wenn auch nicht fürs Schlagzeug. Aber beim Lesen von traditionellen Notationen könnte das Prinzip tatsächlich ziemlich gut funktionieren.

Als ich damals™ mit Schlagzeugunterricht anfing, da habe ich fast von der ersten Stunde an Notenlesen gelernt. Ich hatte so etwas vorher, zumindest bewusst, nie gesehen. Ich hatte hier und da meine Schwierigkeiten, aber es ging, ich konnte und kann Schlagzeugnoten lesen.

Dabei bin ich eigentlich eher ein Gehörmensch. Manchmal, wenn es komplizierter wurde und es mit dem Notenlesen nicht klappen wollte, brauchte mein Lehrer mir die Stelle nur einmal vorzuspielen und wusste sofort, wie ich es spielen musste. Das ist bis heute so geblieben.

Wenn ich längere Zeit lang keine Noten gelesen habe, bin ich schrecklich langsam. Aber nach einiger Zeit kann ich wieder flüssig lesen. Trotzdem habe ich, seit ich Musik zusammen mit anderen mache, nie wirklich ernsthaft Noten aufgeschrieben. All die Songs sind irgendwo im Kopf gespeichert und meist schnell abgerufen, wenn ich die Songmelodie dann mal wieder höre.

Nun versuche ich mir seit einer gefühlten Ewigkeit ein bisschen das Klavierspielen beizubringen, einfach um besser am Songwriting-Prozess teilnehmen zu können. Dazu habe ich mir auch Notenbücher gekauft. Und ich bin so unsagbar langsam.

Ständig muss ich nachzählen. Ich zähle die Linien und sage laut die Noten auf, weil ich einfach nicht so schnell abrufen kann, welche Note auf welcher Linie sitzt. Beim Schlagzeug fällt diese Ebene fast weg. Man braucht sich nur wenig zu merken, die Bassdrum sitzt ganz unten, die Snare in der Mitte…

Anscheinend bin ich aber nicht die einzige Person, die solche Probleme hat, denn ein paar schlaue Menschen haben sich ein neues Notationssystem ausgedacht. Hummingbird Notation.

Symbole statt Noten

Bei Hummingbird setzt man ganz auf Symbole. Jede Note hat ein bestimmtes Symbol, so muss man nicht mehr Linien zählen, sondern sieht auf dem ersten Blick das Symbol und kennt (im besten) Fall die passende Note dazu.

Außerdem hat man die Notenhälse und Fähnchen abgeschafft. Stattdessen bekommt jedes Notensymbol eine horizontale Linie, die die Länge der Note anzeigt. Bei einer halben Note ist diese Linie also einen halben Takt lang, bei einer Viertel eben genau einen viertel Takt.

Ich muss zugeben, dass ich mich daran erst sehr stark gewöhnen müsste, um auf den ersten Blick die Notenlänge zu erkennen. Das kommt aber natürlich daher, dass ich vom Schlagzeuspielen her die traditionellen Noten gewöhnt bin. Die Fähnchen sind für mich also wirklich schneller zu erkennen, als die Strichlänge bei Hummingbird.

Einfach mal versuchen

Ich gestehe, ich habe nicht vor, mir für das Schlagzeugspielen ein neues System drauf zu schaffen, da macht Hummingbird auch wenig Sinn, finde ich.
Aber für meine Klavierversuche werde ich mal versuchen Noten zu übersetzen. Und wenn ich dann doch nicht mit Hummingbird klar komme, dürfte es zumindest eine gute Notenlesübung gewesen sein.

Schnell erklärt

Wer mal schnell einen Blick werfen will: hier ist ein Video:

https://vimeo.com/63536475