Von Feedly zu Feedbin

Knapp 155 Euro,um RSS-Feeds zu lesen? Das war mir dann doch ein bisschen zu viel …

Jahrelang habe ich Feedly als meinen Feedreader genutzt und war damit auch immer zufrieden. Als ich damals so langsam meinen Twitter-Abschied einleitete (damals hieß es noch so), habe ich mein Abo hochgestuft, um über Feedly Twitter-Listen anlegen zu können und so bestimmten Accounts folgen zu können, ohne direkt auf Twitter zugreifen zu müssen.

Twitter gibt es nicht mehr, die APIs abgedreht – der neue Inhaber auch.

Für mich bleiben ein paar grundlegende RSS-Reader-Funktionen, auf die ich nicht verzichten möchte:

  • Sync: Ich will von überall aus zugreifen können (Desktop / Mobile) und meinen Feed entsprechend synchronisiert haben.
  • Read-Later: Ich brauche irgendeine Funktion, um mir Beiträge zu merken. Denn oftmals gehe ich nur mal meine Feeds durch und markiere mir alles, was ich dann später lesen möchte.
  • Newsletter: Es wäre weiterhin toll, Newsletter abonnieren zu können und diese als Feed-Item angezeigt zu bekommen.
  • Schnittstellen: Das i-Tüpfelchen wären dann noch Schnittstellen nach außen, damit ich aus dem Feedreader heraus Dinge tun kann.

Tschüss Feedly

Feedly macht viele Dinge sehr gut. Zuletzt schafften sie es aber vor allem, mir sehr gut mit ihrem AI-Zeug auf die Nerven zu gehen. Ständig wurde ich darauf hingewiesen, was für einen neuen AI-Service ich nun dazu buchen könnte.

Gefühlt hat sich in den letzten Jahren optisch kaum etwas bei Feedly getan. Das Lesen von Beiträgen war okay, aber eben auch nicht mehr. Newsletter, die ich abonniert hatte, wirkten außerdem oftmals leicht zerschossen.

Deshalb war ich nur selten direkt bei Feedly, sondern las meine Feeds über die Reeder-App. Was den Preis für Feedly indessen noch absurder machte.

Feeds könnte ich ja auch direkt in Reeder abonnieren, ohne eine Instanz die dazwischen hängt. Wären da nicht meine Wünsche. Also musste eine Alternative her. Ich hatte 2023 schon einmal rumgefragt, dann aber verpasst, mein Abo rechtzeitig zu kündigen. Diesmal nicht.

Hallo Feedbin

Meine Wahl fiel auf Feedbin. Dank der Trial-Phase konnte ich Feedbin ausführlich testen und war bereits nach kurzer Zeit sehr zufrieden.

Meine Feeds konnte ich dank OPML problemlos importieren und Feedbin half mir sogar dabei, verwaiste Feeds wieder aufzufinden und deren URLs zu korrigieren. Sehr angenehm.

Bei den Newslettern musste ich mir etwas mehr Arbeit machen und sie neu abonnieren. Da wüsste ich aber auch nicht, wie das technisch anders funktionieren soll. Hier fiel mir direkt eine Sache positiv auf: Bei Feedbin bekomme ich nach dem Abonnieren eine Liste aller Newsletter angezeigt. Bei Feedly habe ich immer wieder danach gesucht und so eine Liste nie gefunden.

Was im Gegensatz zu Feedly sofort auffällt, ist das Design. Einfach, dabei trotzdem modern und funktional. Die Folder, die ich bei Feedly angelegt habe, tauchen als Tags bei Feedbin im Menü wieder auf, sodass ich eine gute Struktur habe. Die Beiträge lassen sich gut lesen – auch die Newsletter.

Ich kann Beiträge mit einem Sternchen markieren und ich kann einen magischen Button klicken, denn ich schon vom Reeder kenne. Dieser Button holt den kompletten Text eines Beitrags von der Webseite, auch wenn der Text im Feed gekürzt ist. Perfekt!

Trotz der Möglichkeit, Sternchen zu verteilen, habe ich mich für einen anderen Read-Later-Dienst entschieden und dazu auf das gute alte Instapaper zurückgegriffen. Genauso minimal und hübsch gestaltet wie Feedbin und direkt angebunden.

Apropos Anbindung: Feedbin erlaubt das Anlegen von Social Plugins. An diese kann man dann Inhalte weiterreichen und das zum Teilen benutzen. Instapaper ist dabei und zahlreiche andere. Es ist auch möglich, eigene URLs zu hinterlegen, was ich natürlich prompt ausprobiert habe.

In Kirby habe ich mir einen Endpunkt gebaut, der URL, Titel und Quelle reingereicht bekommt. Geteilte Beiträge landen dann direkt in den Notizen auf meiner Seite. Entweder direkt öffentlich oder als Notiz zum Weiterbearbeiten.
Es kommt sogar noch besser: Feedbin lässt sich mit Tastenkürzeln bedienen! Ich habe also drei Kürzel zur Hand, um Beiträge direkt zu teilen:

Hach! So etwas muss man doch einfach mögen!
Ich drücke also 1, 2 oder 3 und dementsprechend wandert der aktuelle Beitrag weiter.

Fazit

Wie mir vielleicht anzumerken ist: Ich bin ganz angetan von Feedbin und werde es gerne weiterhin benutzen. Seit ich bei Feedbin bin, habe ich die Reeder-App nicht mehr genutzt, weil alles direkt funktioniert und schick aussieht.

Wer noch auf der Suche nach einem Reader mit genannten Funktionen ist, dem lege ich Feedbin ans Herz.

Feedbin
A fast, simple RSS feed reader that delivers a great reading experience.