Vom virtuellen Sterben

Hallo!

In den vergangenen zwei Wochen waren es die Plattformen, die reden von sich gemacht haben. Da war natürlich Facebook, was jetzt nicht mehr so heißt, aber auch Mastodon hat mit einer Nachricht die Runde gemacht.

Mastodon

Mastodon ist sehr stark an Twitter angelehnt, funktioniert allerdings etwas dezentraler, ist OpenSource und bietet so feine Sachen wie RSS- und JSON-Feeds, die man abonnieren kann.

Es gab schon einmal einen kleinen Mastodon-Hype, der dafür gesorgt hat, dass viele Twitter-Benutzer darauf aufmerksam wurden und sich Accounts erstellt hat. Leider sind nur wenige davon wirklich aktiv geblieben.

Es ist aber trotzdem in den Köpfen einiger Menschen hängen geblieben. Vielleicht auch in den Köpfen derer, die Trumps neues „Social Network“ gebaut haben. Die haben nämlich den Mastodon-Code als Grundlage verwendet – nur leider nicht der Lizenz entsprechend. Denn nur weil etwas OpenSource ist, heißt das nicht, dass man es benutzen kann, wie man möchte.

Durch Fehlermeldungen und andere Hinweise, in denen man noch etwas von Mastodon lesen konnte, kamen nun ein paar Leute darauf, dass Trumps unter Copyright stehendes Netzwerk in Wirklichkeit eine Mastodon-Instanz ist und trieben daraufhin ein wenig Schabernack.

Und weil das ein Lizenzverstoß ist, geht nun auch Mastodon dagegen vor. Mehr dazu kann man hier lesen: https://netzpolitik.org/2021/mastodon-donald-trumps-neues-soziales-netzwerk-verletzt-freie-software-lizenz/

Meta(verse)

Es musste ja so kommen, dass ich mich hier über Meta und das Metaverse auslasse, habe ich ja bereits mehrfach im Blog getan. Dass Facebook nun Meta heißt, will ich gar nicht weiter kommentieren. Aber der ganze Buzz rund ums Metaverse triggert mich immer wieder …

Mit dem Metaverse wird nun alles ganz toll. Besonders, wenn es von Facebook – Verzeihung – Meta betrieben wird. Eine virtuelle Umgebung, in die ich eintauchen soll? Von einer Firma, deren oberstes Ziel Gewinnmaximierung ist, um jeden Preis? Die auch jetzt schon, ohne Virtual Reality, die Probleme auf ihren Plattformen nicht in den Griff bekommt (bekommen will)? Nun ja …

Meine Befürchtungen dazu habe ich schon mal im Blog aufgeschrieben, die will ich nicht in Gänze wiederholen: https://maurice-renck.de/de/blog/2021/das-metaverse-nach-matthew-ball

Schreib doch einen Kommentar unter den Beitrag, mich würde interessieren, wie Du die Sache siehst.

Bei Medium habe ich noch einen recht interessanten Artikel zum Thema gelesen, weil ich bei dessen Überschrift schon ein wenig die Stirn runzeln musste: „No One Asked for the Metaverse“. Das ist natürlich richtig, aber irgendwie auch quatsch. Niemand hat damals nach Twitter gefragt, oder Facebook. Diese Dinge gab es nicht und die wenigsten Menschen sitzen zu Hause auf dem Sofa und denken sich: „Mensch, jetzt mal so eine Webseite, auf der ich mit wenigen Zeichen eine Nachricht verschicken kann, die andere abonnieren können, um mich dann unfreundlich auf meine Denkfehler hinzuweisen“ 😬

Lesenswert ist der Beitrag trotzdem, aber Obacht! Es ist ein Medium Premium Beitrag: https://onezero.medium.com/what-good-is-the-metaverse-really-57c738ffacd0

Vielleicht sehen wir uns dann ja bald im SecondLife, eeeh, Metaverse.

Leben nach dem Tod

Zum Abschluss noch ein Beitrag (ebenfalls Medium Premium), der mir Gänsehaut bereitet hat. Es geht um Microsofts OpenAI und was damit angestellt werden kann. Sie kann etwa Sprachen lernen, oder zumindest Sprachmuster. Ganze Texte kann man damit inzwischen schreiben lassen.

Was aber, wenn man diese Technik nimmt und ein wenig zweckentfremdet? Selbstverständlich ist das passiert. Joshua hat das getan. Seine Frau starb und eines Tages dachte er sich, er könne ja die AI mit alten Chatverläufen füttern.

Und das funktionierte. Überraschend gut. Erschreckend gut. Und so schrieb er mit seiner verstorbenen Frau, gewissermaßen.

Bis man ihm die AI abschaltete, weil das, was er tat, gegen die Richtlinien verstieß. Also verliert er in zweites Mal seine Frau.

Ein gut geschriebener Artikel, der mich gegruselt hat und irgendwie sehr traurig und erschreckend zugleich ist:

https://onezero.medium.com/when-artificial-intelligence-can-revive-the-dead-e8196ff7b13c


Übrigens kannst Du mir gerne auf meine Newsletter antworten: Entweder im dazugehörigen Beitrag auf meiner Webseite, oder Du antwortest einfach auf diese E-Mail. Ich freue mich auf jeden Fall von Dir zu hören!

Tja, und damit lasse ich Dich jetzt erst mal die Woche lang allein.

Bis bald!
Maurice

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