Medium muss umdenken

Nach einem erfolgreichen Start hat Medium.com nun zugeben müssen, dass sie nicht genug Geld verdienen. Die Folge: Ein Drittel der Mitarbeiter werden entlassen und die Plattform wird sich neu orientieren.

Medium ist eine Webseite, bei der man sich kostenlos registrieren und sofort damit loslegen kann, Artikel zu veröffentlichen. Im Grunde sagt es der Name ja schon, es handelt sich um ein Medium und das kann man wie gewünscht füllen. Mit eigenen Inhalten und den Inhalten anderer.

Im Grunde ist Medium Facebook für Autoren und ein großes Gemeinschafts Blog. Irgendwie so eine Mischung aus bei beiden.

Also kostenlos anmelden, das geht ganz schnell - zum Beispiel über den eigenen Twitteraccount - und kann dann sofort loslegen. Artikel schreiben.

Man kann natürlich auch anfangen, die Artikel der anderen Benutzer zu lesen, kann diese Artikel teilen, kann diese Artikel liken. Und man kann, wie bei Facebook oder Twitter, auch bestimmten Autoren folgen und bekommt dann immer deren neue Artikel angezeigt.

Außerdem ist es noch möglich, verschiedene Artikel zusammenzufassen, das Ganze ist dann so eine Art Publikation, die man erstellen kann.

Das tolle an Medium ist eben, dass man sofort loslegen kann. Ein Konto ist in vielleicht einer Minute eingerichtet. Der Dienst ist kostenlos und die Bedienung ist extrem einfach, jeder der sich zum ersten Mal einloggt ist in der Lage, schnell und ohne große Eingewöhnung, einen Artikel zu schreiben.

Der Editor ist einfach gestaltet und sieht richtig gut aus. Immer an der richtigen Stelle, tauchen die richtige Funktion auf, nichts ist überladen, alles ist intuitiv zu bedienen.

Und weil sich bei Medium eben Leute intensiv Gedanken über das Design gemacht haben, sehen die Resultate auch immer gut aus. Man kann eigentlich machen was man will, man hat am Ende immer einen gut aussehenden, gut lesbaren Artikel vor sich.

Der ganze Spaß ist natürlich responsive, das heißt auch mobil gut lesbar und zusätzlich gibt es Apps für iOS und Android.

Das Problem

Jetzt kommt aber das Problem: Das Geld.

Heute erschien die besagten Meldung, in der es hieß, Medium verdiene zu wenig Geld. Derzeit ist der Dienst vollkommen kostenlos und Geld wird nur über Werbung verdient.

Und ich glaube jeder von uns weiß, in Zeiten von Adblockern ist es extrem schwierig geworden, online mit Werbung Geld zu verdienen.

Das kurzfristige Resultat : Medium wird ein Drittel seiner Belegschaft entlassen. Außerdem soll es starke Änderungen am Dienst gehen.

Was das zur Folge haben könnte, kann ich gar nicht so genau sagen, denn ich bin derzeit eher Leser bei Medium.Deshalb dachte ich mir, ich frage mal jemanden, der das intensiver genutzt hat.

Das Gespräch mit Serge gibt es ausschließlich im Podcast zu hören.

Fazit

Was man also festhalten kann: Für aktive Medium Benutzer bricht jetzt eine ungewisse Zukunft an. Es ist nicht klar, wie das neue Medium aussehen wird. Es ist nicht klar, wie es funktionieren wird. Es ist nicht klar, ob sich etwas grundlegendes ändern wird. Es bleibt offen, ob es Geld kosten wird und wenn ja, wofür man bezahlen muss und wie viel es kosten wird.

Dass es in irgend einer Form, Premium Dienste geben wird, ist ziemlich wahrscheinlich. Anders ist das kaum zu handhaben. Könnte mir vorstellen dass Benutzer Medium beruflich nutzen, zum Beispiel fürs eigene Firmenblog, in Zukunft Geld zahlen müssen. Beispielsweise um die eigene Domain zu benutzen.

Mich bestärkt das in meinem Grundsatz, man solle sich NIE ausschließlich auf einen Fremdanbieter verlassen. Ganz egal wo, Reichweite ausschließlich auf einem Dienstleister aufzubauen, ist gefährlich! Diese Dienste können dir jederzeit deine Reichweite kürzen und dann stehst du doof da. Das kann Facebook sein, das kann Instagram sein, das wird jetzt sehr wahrscheinlich Medium sein.

Für mich gilt daher weiterhin, ein Blog ist der zentrale Dreh und Angelpunkt. Alle online Aktivitäten, alles was ich auf Twitter, Facebook, Instagram oder sonst wo poste, ist Zusatz und im Zweifel auch in meinem Blog zu finden.

Mich würde interessieren, ob du auch so einen Dienst nutzt und ob du ein Backup hast, oder ob du dich komplett auf den Dienst verlässt. Du kannst mir dazu gerne einen Kommentar schreiben.

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