Ein Sidebusiness betreiben
Ein Sidebusiness ist ein Business was so „nebenbei“ läuft, also etwas, das du parallel zu deinem eigentlichen Job ins Leben rufst und laufen lässt. Oder auch nicht…
Was ist ein Sidebusiness
Um es mal ganz einfach zu formulieren, ein Sidebusiness ist ein Business was so „nebenbei“ läuft, also etwas, was du parallel zu deinem eigentlichen Job ins Leben rufst und laufen lässt.
Das kann eine Affiliate-Seite sein oder ein Onlineshop. Ein kleines Geschäft oder Café was vielleicht nur am Wochenende geöffnet hat.
Viele Nebentätigkeiten, wie es wohl geläufiger heißt, fallen unter die Kategorie Kleinunternehmer. D.h. man bleibt meist unter einem gewissen Umsatz im Jahr und spart dadurch Steuern, kann aber auch z.B. keine USt. geltend machen.
2010 habe ich auch ein Sidebusiness gestartet, ein Start-Up mit dem Namen „swap-me“ und wir haben ein Onlineportal gestartet, tauschwohnung.com. Inzwischen betreiben wir die Seite nicht mehr, wir haben sie vor einiger Zeit verkauft.
Wir haben es verkauft, weil wir die typischen Probleme eines Sidebusiness erfahren mussten, aber dazu komme ich noch etwas später.
Vorteile
Ich möchte erst einmal über die positiven Aspekte so eines Business sprechen.
Da so ein Sidebusiness neben dem normalen Beruf gestartet wird, liegt der erste Vorteil auf der Hand: Die finanzielle Absicherung. Die ist weiterhin durch den Hauptjob gewährleistet - genauso wie die Rente und Krankenversicherung und so weiter.
Das normale Einkommen schlägt wie gewohnt aufs Konto und ermöglicht es, das neue Geschäft langsam angehen zu können.
Es besteht kein Zwang bis zu einem gewissen Punkt Geld einnehmen zu müssen. Obwohl das unter Umständen gar nicht verkehrt ist, so eine Deadline zu haben, damit das Projekt nicht direkt im Sande verläuft.
Wir haben das genauso gemacht. Wir haben unser Unternehmen gegründet, eine UG, und bereits von Anfang an einen Businessplan entwickelt, der sich über drei Jahre erstreckte und festlegte, wann welcher Stand erreicht werden sollte.
Schaden kann das nicht, einfach um sich im Klaren zu sein, was man eigentlich will.
Bei der ganzen Sache, so nett sie auch klingen mag, gibt es aber ein großes Problem, oder eigentlich zwei:
Problem Nummer eins ergibt sich dann, wenn das Business erfolgreich wächst. Irgendwann wird man an den Punkt kommen, da kann man das nicht mehr nebenbei machen. Dann muss man sich entscheiden, Hauptberuf oder Sidebusiness?
Die Entscheidung ist sicherlich nicht einfach, denn das Risiko umzusteigen und nicht mehr abgesichert zu sein, ist vermeintlich groß. Was wenn der Aufschwung nur ein paar Monate oder gar Wochen anhält und dann wieder versiegt, dann steht man da, ohne Job.
Bei unserem Startup war genau das das Problem. Nach einigen Presseberichten und wachsenden Userzahlen, wurde es immer schwieriger das Startup als Nebenberuf zu handhaben.
Mit jedem neuen Mitglied wuchs auch der Bedarf der Plattform. Geplante Funktionen mussten umgesetzt werden, Fehler behoben werden und die Seite ganz allgemein am Laufen gehalten werden. Inkl Support.
Dazu kommen noch zahlreiche andere Dinge, wie z.b. der ganze Papierkram, der bei einer UG natürlich aufwändiger ist, als bei einem Kleinunternehmen. Aber unterschätzen sollte man das trotzdem nicht, diese Zeit muss man aufbringen können.
Unser Problem: Das Projekt braucht immer mehr Zeit, warf aber nicht genug ab, um drei Personen damit zu füttern.
Das zweite Problem ist das genaue Gegenteil. Das Unternehmen wächst einfach nicht richtig. Auch hier fängt die Zeit an eine Rolle zu spielen, eigentlich müsste man viel mehr Zeit einbringen, um die Seite zu promoten, vielleicht sogar investieren, um Werbung zu schalten.
Solange aber immer nur Abends ein bisschen Zeit da ist, bleibt das Sidebusiness immer auf Prio 2 und genau deshalb verschwinden viele kleine Unternehmen wieder in der Versenkung.
Um das hier positiv abzuschließen, möchte ich anmerken, dass so etwas natürlich sehr individuell ist. Wer halbtags einem Job nachgeht, der kann danach wunderbar ein Sidebusiness aufbauen. Und wer gewillt ist, abends und am Wochenende Zeit zu investieren, nur zu!
Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass man irgendwann doch eine Entscheidung treffen muss, Sidebusiness oder nicht? Zumindest in den meisten Fällen.
Und man muss sich klar sein, dass es eben nicht nur die Webseite ist, sondern noch viel mehr dran hängt, was u.U. Zeit und Geld kostet.
Wenn man sich dem bewusst ist, dann los!
Wir haben uns damals gegen unser Startup entschieden, weil bei uns dreien (wir sind alle selbstständig tätig) unsere eigentlichen Jobs schneller gewachsen sind als das Startup. Und auch wenn wir weiterhin hinter der Idee stehen, haben wir uns für unseren Prio 1 Job entschieden.
Betreibst du vielleicht schon ein Sidebusiness? Hast du Erfahrungen gemacht? Lass sie mich wissen, vielleicht kann ich sie in einem kommenden Podcast aufgreifen. Schreib mir in die Kommentare oder einfach per Mail unter hackyourbusiness.de/podcast/22