Danke, WordPress!

Ich will nicht sagen, dass ich WordPress viel zu verdanken habe, aber für eine gewisse Zeit war es dieses CMS, das mir die Butter aufs Brot brachte. Eine Sache werde ich WordPress allerdings nie verzeihen!

Drüben bei perun.net brachte mich Vladimir auf die Idee, diesen Post zu schreiben. Denn er schreibt im Blog, warum er als Mensch WordPress so viel zu verdanken habe. Und mir geht das nicht anders, dachte ich und möchte das Thema deshalb hier auch aufgreifen.

Es muss irgendwann 2003-2004 gewesen sein, als ich das erste Mal WordPress installiert habe. Höchstwahrscheinlich für eines meiner damaligen Blogs. Vorher hatte ich einige andere Systeme ausprobiert. Frag mich nicht nach deren Namen, sie sind genauso in der Versenkung verschwunden, wie die meisten dieser Blogsysteme selber.

Moment, halt, halt! An ein paar kann ich mich doch noch erinnern! Movable Type, zum Beispiel, an TextPattern kann ich mich erinnern und an Nucleus. Als ich mal ganz groß hinaus wollte, habe ich mich sogar an eZ Publish versucht.

so sahen meine Webseiten damals aus

Die meisten damaligen Systeme hatten eines gemeinsam: Sie waren schwer einzurichten und zu warten oder hatten einen sehr beschränkten Funktionsumfang.

Da ich damals schon ziemlich aktiv war, eine in Deutschland recht bekannte Linuxseite betrieb, 2001 ein Podcast (damals hieß das noch Radio-On-Demand) dazu kam, waren die Ansprüche etwas höher und reine Blogsysteme konnten sie nicht erfüllen. Als Entwickler fing man damals also an, sich ein eigenes System zu bauen. Das war nicht weniger aufwendig als die Wartung größerer CMS, aber man wusste dann zumindest wie das Zeug funktioniert und wie man es erweitern konnte.

kann man machen, damals war es okay

Dann aber kam da dieses neue System, mit dem man so einfach bloggen können sollte. WordPress. Und WordPress änderte alles. Es war vergleichsweise einfach zu installieren und zu warten. Es hatte einen übersichtlichen Adminbereich und es war durch Plugins zu erweitern.

Es dauerte nicht lange und fast alle Blogs stiegen auf WordPress um. Ich stieg auch um und blieb lange dabei. Eigentlich bis diese Seite ihren großen Relaunch verpasst bekam und seitdem auf Kirby läuft.

Im Jahr 2006 habe ich mich selbstständig gemacht. Das Abi war erfolgreich nachgeholt und mein Nebenjob als Entwickler wurde zum Vollzeitjob. Und WordPress half mir dabei sehr.

In den folgenden Jahren sollte ich viele Webseiten bauen. Fast alle basierten auf WordPress. Später kamen dann größere, andersartige Aufträge dazu, aber das ist ein anderes Thema. Ich entwickelte Themes und Plugins für meine Kunden.

Jahrelang war das meine Hauptbeschäftigung. Es war also dieses OpenSource CMS, was mir die Butter aufs Brot brachte. Durch seine Modularität und immer weitreichenderer Beliebtheit.

Heute laufen etwa 36% aller Webseite mit WordPress. Das muss man sich mal vorstellen!

Ich arbeite immer noch an Webseiten, die mit WordPress laufen. Ich arbeite immer noch an Themes und Plugins. Einerseits ist alles etwas komplizierter geworden, weil die Anforderungen steigen, andererseits macht WordPress es einem an vielen Stellen dankbar einfach.

Ich bin gespannt, wie es mit WordPress weitergeht. Der Gutenberg-Editor hat für viel Aufregung gesorgt, aber so ist das immer, wenn eine so grundlegende Komponente ausgetauscht wird. Manch einer möchte sein altes WordPress behalten, weshalb sich die Community gespalten hat und es nun quasi zwei WordPressen gibt. Schauen wir mal, wie sich das entwickelt.

Ich kann nur sagen: „Danke WordPress!“, „Danke WordPress-Community!“ Ihr habt mir und vielen Anderen das Web-Leben einfacher und komfortabler gemacht.

Eines kann ich WordPress allerdings nicht verzeihen! Damals, als die Mehrheit noch von „das Blog“ sprach und nur ein paar sehr merkwürdige, verschrobene Menschen von „der Blog“ sprachen, da mogelte sich letztere Variante in die deutsche Übersetzung von WordPress und damit in den allgemeinen Sprachgebrauch. Wir alle wissen aber natürlich insgeheim, dass „das Blog“ die einzig korrekte Variante ist, auch wenn der Duden etwas anderes behauptet.

Danke WordPress!

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