Write! App - Markdown-Editor Review

Markdown. Ich liebe Markdown! Wenn es geht, schreibe ich alles damit. Blogbeiträge, Dokumentationen, Notizen, diese Podcastfolge natürlich auch.


Markdown. Ich liebe Markdown! Wenn es geht, schreibe ich alles damit. Blogbeiträge, Dokumentationen, Notizen, diese Podcastfolge natürlich auch.


Und wie gesagt, das geht mit jedem Texteditor. Das kann man sogar auf Papier so machen. Aber natürlich gibt es auch Editoren, die Markdown unterstützen. Shortcuts anbiete und Überschriften und Co passend darstellen.

Die meisten dieser Programme sind sehr minimalistisch. Umso erstaunlicher, dass es so viele davon gibt. IA Writer, Ulysses, ByWord, MacDown, MWeb, Market, Markdown Pro, Macchiato, StackEdit, Caret.

Und Programme wie Sublime Text oder Atom zum Programmieren von Webseiten, haben auch noch Plugins für Markdown.

Das war jetzt nur ein Bruchteil an Markdown-Editoren. Ehrlich. Wenn man sich nun also als Programmierer denkt: "Was kann ich programmieren, was es noch nicht gibt?" Sollte die Wahl nicht unbedingt auf einen Markdown-Editor fallen.

Diese Tatsache haben die Macher von "Write!" Gekonnt ignoriert und einen weiteren Editor auf den Markt geworfen.

Write!

Write! In hell und dunkel

Sie haben mich vor einiger Zeit angeschrieben und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ein Review zu schreiben. "Klar", habe ich gesagt, "mach ich!" Als Markdown-Fan schaue ich mir ja dann doch mal gerne neue Tools an. Ich bekam also einen Zugang spendiert, der kostet sonst nämlich, und konnte loslegen.

Auf dem ersten Blick fand ich das Aussehen der App ein wenig seltsam. Finde ich auch immer noch, sie passt so gar nicht in den allgemeinen Apple-Stil. Wenn man hier zwei Augen zu drückt, lässt es sich aber mit der App gut arbeiten.

Ich habe im dunklen Modus gearbeitet, das heißt, es gibt einen dunkelgrauen Hintergrund auf dem man mit weißer Schrift schreibt. Die Schriftart selber ist sehr angenehm zu lesen und sehr glatt. Beim Schreiben wird der aktuell aktive Absatz fokussiert. Heißt: Die Schrift erstrahlt in hellem Weiß, die übrigen Absätze werden abgedunkelt. Das hilft beim Fokussieren auf den Text den man gerade schreibt.

Handhabung

Mir gefällt an der Stelle nicht, dass mein Markdown - zumindest visuell - eliminiert wird. Sobald ich also meine Rauten getippt habe und erkannt wurde, dass ich eine Überschrift schreiben, verschwinden die Rauten. Ich habe es lieber, wenn meine gesetzten Formatierungszeichen erhalten bleiben, ich also jederzeit sehen kann, was ich da gemacht habe. Andere Editoren machen das. Sie formatieren den Text zu einer Überschrift, lassen aber meine beiden Rauten eingeblendet.

Sicherlich Geschmacksache, ist mir aber negativ aufgefallen.

Etwas verwirrend fand ich das eingebaute Autocomplete, was nach ein paar Zeichen anschlägt. Tippt man, erscheint eine Art kleiner Tooltip mit einer möglichen Vervollständigung des aktuellen Wortes. Ich bin ein recht schneller Tipper, 10-Finger-System und so. Das führte dazu, dass ich immer wieder kurz diesen Tooltip aufploppen sah und bevor ich registrieren konnte, was da drin stand, war ich schon wieder beim nächsten Wort. Das hat mich an der Stelle dann eher gestört, weil es mich immer wieder abgelenkt hat. Diese Funktion kann man glücklicherweise in den Einstellungen abschalten. Wer kein so schneller Tipper ist, könnte sich vielleicht auch drüber freuen.

Write! Cloud

Kommen wir zu einem meiner Lieblingsthemen. Der Cloud. Wie es sich scheinbar inzwischen für jedes Tool gehört, ist Write! auch darauf ausgelegt, dass in der Cloud gearbeitet wird. Write! hat einen eigenen Cloud-Dienst am start. Standardmäßig wird dort jedes Dokument dort abgelegt. Man kann aber auch lokale Dokumente öffnen. Ich will nicht sagen, dass es mich stört, hat natürlich seine Vorteile, aber… Wie heißt es so schön:

Es gibt keine Cloud, es gibt nur die Computer anderer Leute.

Ich vertraue mal darauf, dass die Ihre Technik im Griff haben, verstehe aber nicht, warum jedes Tool neuerdings mit einer eigenen Cloudlösung an den Start geht… Die Zeit in die Wartung so einer Lösung könnte man ja auch in die App selber investieren.

Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.

Fazit

Ich glaube gerade für die visuellen Menschen unter uns ein gutes Tool, weil es einem die Abstraktheit von Markdown nimmt und direkt „normalen“ Text daraus macht.

Dokumente lassen sich einigermaßen gut organisieren. Was die Rechtschreibprüfung und Grammatik angeht, kann immer noch kein Tool mit Ai Writer mithalten. Was die Optik und Organisation angeht, ist Ulysses immer noch ganz weit vorne. Write! Ist ein netter Hybride für all diejenigen, die schnell mal was runterschreiben wollen.

Ach so, der Cloud-Dienst macht es dann auch möglich, Texte schnell mal zu teilen, das funktioniert dann über einen Write-Shortlink. Für mich kein Use-Case, für euch ja vielleicht, ich weiß nicht.

Also. Guter Editor, habe schon weitaus schlimmere gesehen. Da geht noch ein bisschen mehr und es wird ja auch dran gearbeitet. Für jemanden, der einfach nur schreiben will und zwar schnell und von überall, ist Write! eine gute Option.

Write! Kostet normalerweise $19,99, wer erstmal testen will, kann sich eine Woche lang seine Kohle zurück holen.

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