Eine deutsche Radioquote
Es wird deutsch im Radio! Zumindest wünscht sich das die Initiative "Deutsche Künstlermanager". Deutsches Radio zuerst für deutsche Künstler! Damit diese während der schwierigen Coronazeiten zumindest ein wenig Einkommen haben.
Die Idee gab es gefühlt schon vor 15 Jahren, durchgesetzt hat sich der Spaß nie. Warum auch? Schaut, oder besser, hört man sich den deutschen Radiobetrieb mal so an, ahnt man schnell worauf so eine Quote hinauslaufen wird: Noch mehr Max Giesingers* im Radio. Machen wir uns nichts vor, die Einführung einer Quote wird nicht zu einer breiteren Musikauswahl führen, sondern dazu, dass Künstler, die schon jetzt im Mainstream gut funktionieren, häufiger gespielt werden. Klar, diese Künstler verdienen dann natürlich mehr.
Für wirklich musikinteressierte Radiohörer wäre es deshalb viel interessanter wieder mehr Sendungen ins Programm zu nehmen, die auch mal Musik abseits des Mainstreams spielen. Und vielleicht sollten diese Sendungen auch tagsüber ins Programm genommen werden und nicht nachts um halb eins bei XYZ-Info laufen. Der Großteil der deutschen Musikszene findet halt derzeit einfach nicht im Radio statt. Es muss ja nicht so ausgefallen sein, wie bei John Peel damals - obwohl, warum eigentlich nicht?
Alternativ könnte man sich natürlich auch mal hinsetzen und einen GEMA-Tarif für Podcaster entwickeln, der wirklich was taugt. Mit dem man tatsächlich einen Musikpodcast betreiben könnte, ohne abgemahnt oder arm zu werden. Das würde deutschen Künstlern wahrscheinlich auch helfen - nur halt nicht denen, die sowieso ständig im Kreis laufen.
Quelle: https://taz.de/Initiative-fordert-Radio-Quote/!5673757/
* das steht jetzt mal stellvertretend für alle diese pop-schlageresken Künstler.
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