Ich, der Allwissende!
Ich bin’s Maurice, der Webentwickler, Blogger, Podcaster, Gründer, Newsletterschreiber. Ich bin derjenige, dem du zuhörst. Ich bin der, der alles weiß!
So treten wir auf, wir Online-Experten. Wir, die wir dir erklären, wie du ein Business führen sollst, welche SEO-Strategien der aktuelle Kracher sind. Wir, die wir genau wissen, wie der Hase läuft.
Wir - die Allwissenden!
Wir sind die Experten. Das hat den meisten von uns niemand so explizit bescheinigt, wir haben uns selber zu Experten erkoren.
Darum lesen sich alle unsere Blogs so wie sie sich lesen; und unsere Podcasts und überhaupt. Wir haben die Weisheit mit der Kelle direkt aus dem Topf gefressen! Und gütig wie wir nun mal sind, reichen wir dir einen kleinen Löffel, damit du auch ein bisschen von der Wissenssuppe probieren kannst.
Aber ich verrate dir ein Geheimnis: Wir wissen gar nicht alles!
BÄMM! Jetzt ist es raus! Wir Experten, wir sind gar nicht so viel Experte, wie wir immer behaupten. Die meisten von uns wissen nicht mal ansatzweise so viel, wie sie vorgeben zu wissen.
Es gibt „Experten“, zu denen ich mich zählen würde. Das sind Leute, die haben das, was sie euch erzählen, zumindest selber schon mal ausprobiert.
Ich bin wirklich schon seit 10 Jahren selbstständig und kann deshalb ein bisschen was darüber erzählen. Und ich habe ein Start-Up gegründet und ein Print-Magazin und einen iTunes Top20-Podcast und diverse Blogs…
Ich weiß einigermaßen wovon ich rede. Aber mein Wissen hält sich trotzdem in Grenzen. Ich staune jeden Tag darüber, wie wenig ich eigentlich weiß.
Und ich habe keine Lust so zu tun, als hätte ich auf alles eine Antwort.
Dieses Problem wurde mir neulich wieder bei meinem Podcast bewusst. Die von mir so gewählte kurze Dauer einer Episode, lässt es nicht zu, Themen bis zur Gänze zu erörtern. Und der wöchentliche Rhythmus sorgt dafür, dass ich immer auf Zack sein muss, um neue Themen liefern zu können.
Und manchmal stoße ich da an meine Grenzen. Dann überlege ich, worüber ich erzählen kann. Das Audioformat erlaubt es mir nicht, detailliert Tools oder Ähnliches vorzustellen. Und mein Wissen ist begrenzt und deshalb sind es auch die Themen für den Podcast, das Blog etc.
Oder?
Oder man dreht den Spieß um. Und das wird in Zukunft passieren. Spieß umdrehen?
Die Idee dazu kam mir eigentlich, als ich mir ein paar Radiofeatures und wirklich gut gemachte Podcast-Features angehört habe.
Wenn ich etwas lese, sehe oder höre, was ich wirklich als hochwertig und gut gemacht empfinde, dann ist da bei mir sofort der Reflex: Das will ich auch machen!
Also mache ich das jetzt.
Hä?!
Okay, pass auf! Ich werde mein Podcast-Konzept ein wenig umstellen. Als ersten Schritt werde ich Staffeln einführen.
Der Podcast wird, wie eine Serie, in Staffeln aufgeteilt werden. Zwischen den Staffeln, wird es Pausen geben, die mir ermöglichen werden, neue Themen zu recherchieren.
Alles was bisher erschienen ist, wird Staffel 1 sein. Eine Staffel besteht also aus mehreren Episoden. Diese werden weiterhin die gewohnte Länge haben. Komma. Aber. Doppelpunkt.
Pro Staffel wird es mindestens ein Feature geben. Die genaue Zahl steht noch nicht fest. Ich werde sie erst dann festlegen können, wenn ich mir selber im Klaren darüber bin, wie aufwändig so eine Produktion sein wird.
So ein Feature wird eine Geschichte erzählen. Der Hörer wird zusammen mit mir eine Entwicklung durchmachen. Wir werden gemeinsam lernen.
Denn genau das ist der Clou. Du weißt nicht alles, ich weiß nicht alles, wir haben viele Fragen. Und genau aus diesem Unwissen werden diese Features bestehen.
Anstatt nur zu erzählen, was ich schon weiß, werde ich mir für ein Feature eine Frage stellen und mich auf die Suche nach Antworten machen. Ich werde Menschen Fragen, die sich mit den Themen auskennen, ich werde versuchen mit ihnen Gespräche zu führen und mich langsam Richtung Antwort vorarbeiten.
Im besten Fall haben wir am Ende der Episode eine Antwort auf die Frage. Im schlimmsten Fall ein paar Optionen, von denen jeder die für sich passende wählen kann.
So ein Feature wird natürlich eine längere Spieldauer haben. Es wird eine Feature-Seite auf der Webseite geben, ich werde versuchen die Episode mit einem Soundtrack aufzulockern.
Ich habe mir da was ziemlich Großes vorgenommen und ich erzähle dir das jetzt schon, zu einem Zeitpunkt, an dem nicht viel mehr als die Idee existiert, um mich ein bisschen mehr in die Verantwortung zu bringen, etwas abliefern zu müssen.
Für das erste Feature werde ich immer mal wieder die Kamera anschmeißen und am Ende hoffe ich, dass ich den Prozess in einer Art Making-Of-Video dokumentieren kann.
Think big. Start small.
Aus meiner bereits existierenden Liste von Fragen, werde ich mir nun zunächst eine aussuchen. Dann geht es an die Recherche. Ich werde versuchen Kontakte zu Menschen zu knüpfen, die mir vielleicht Fragen beantworten können.
Ein riesiges Konstrukt und für mich ganz neu und spannend.
Selbstverständlich halte ich dich hier im Newsletter auf dem Laufenden. Jetzt lasse ich dich aber bis zur nächsten Woche erst einmal in Ruhe. Das hier war eine lange E-Mail und ich habe jetzt einiges zu tun.