Maurice Renck - Maurice (team) https://maurice-renck.de/de de Tue, 30 Sep 2025 15:15:00 +0200 Update der Leseliste https://maurice-renck.de/de/blog/2025/leseliste-update https://maurice-renck.de/de/@/page/dqiyukq1tv1hvr5m Tue, 30 Sep 2025 15:15:00 +0200 Maurice Renck engine-room Ich hatte es gestern schon kurz erwähnt: Mein Bewertungssystem für Bücher hat mir nicht mehr so recht zugesagt. Also habe ich mich gestern Abend spontan hingesetzt und umgebaut.

Dabei habe die Gelegenheit genutzt, ein für mich neues Kirby-Feld zu nutzen: Toggles:

Bisher habe ich ein klassisches Fünf-Sterne-Rating abgeben und dazu einen Range-Slider genutzt. Wie schon in meiner Notiz angedeutet, fiel es mir aber häufig schwer, mich für eine Nummer zu entscheiden.

Nun habe ich vier Optionen:

  1. Keine Empfehlung
  2. Hat mir so halb gefallen
  3. Hat mir gut gefallen
  4. Ist ein absoluter Favorit

Der Unterschied mag gar nicht so groß sein, die Verbildlichung macht das Bewerten aber leichter, weil es keine abstrakte Zahl auf eine sich stetig ändernden Wertskala ist.

Das Schöne am Toggles-Feld: Ich kann meine alten Wertungen beibehalten, die Verfügbaren Values sind in meinem Fall auch einfach Zahlen. Diese werden jetzt als String interpretiert, aber unverändert als Zahl abgespeichert. Ich musste also nur das Feld ändern, nicht auch noch alle Bücher mit neuen Daten bestücken.

Da ich bisher von 0 - 5 bewerten konnte und jetzt nur noch 0,3,4,5 (weil das die häufigsten sind), musste ich auf der Seite ein paar Fallbacks für alte Bewertungen einbauen. Das war aber kein Problem.

So sieht meine Feld-Config jetzt aus:

rating:
    label: Rating
    type: toggles
    labels: false
    grow: false
    width: 1/4
    options:
        - value: '0'
          text: schlecht
          icon: protected
        - value: '3'
          text: gut
          icon: circle-half
        - value: '4'
          text: Sehr gut
          icon: circle-filled
        - value: '5'
          text: Favorit
          icon: star-filled

Ich habe auf der Seite dann noch ein paar optische Anpassungen vorgenommen. Der große Block unten auf der Seite war mir schon länger zu klobig:

Den habe ich reduziert, er sieht jetzt ähnlich aus wie die Actions unter Blogbeiträgen:

Im Zuge dessen gleich noch ein paar Bugfixes für die internen Verlinkungen usw. vorgenommen und aus einigen Ansichten die Aufteilung in Jahre rausgeworfen.

Jetzt bin ich erst einmal ganz zufrieden. Mal schauen für wie lange.

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Der stille Freund https://maurice-renck.de/de/leseliste/2025/der-stille-freund https://maurice-renck.de/de/@/page/964mg2goilslkren Tue, 30 Sep 2025 00:00:00 +0200 Maurice Renck

Ein weiterer Erzählband von Ferdinand von Schirach, der noch eine Spur melancholischer daherkommt als seine Vorgänger. Schön melancholisch. Solch ein Buch lässt sich nur schwer zusammenfassen.

Mir haben alle Erzählungen gefallen, ein paar von ihnen fand ich sehr rührend und eine hat dafür gesorgt, dass ich nicht schlafen konnte, sondern auf musikalische Recherche gegangen bin. Die Erzählung "Mozart ist tot" schließt mit der Erkenntnis, dass man in der Schlussfuge von Mozarts Requiem ganz klar den Satz "Mozart ist tot" hören könne, obwohl der Text auf Latein gesungen wird.

Das musste ich natürlich prüfen und war überrascht. Tatsächlich! Oder ist es so wie mit dem "Hamster unterm Fenster"? Songtexte bei denen man andere Sätze hört, sobald man darauf hingewiesen wurde, dass die Texte so klingen? Man kann das dann nicht mehr nicht hören.

Hätte ich den Mozart-Satz ohne diese Erzählung auch gehört?
Du kannst das ja selbst nachprüfen, indem du dieses wunderbare Buch liest und dann selbst ganz genau hinhörst. Dann erfährst du auch, was der Teufel und Gott damit zu tun haben.

Also, du ahnst es schon, eine Leseempfehlung meinerseits.

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Regener, Pappik, Busch https://maurice-renck.de/de/notes/2025/regener-pappik-busch https://maurice-renck.de/de/@/page/bgkravknbxdmfafh Thu, 18 Sep 2025 11:35:00 +0200 Maurice Renck engine-room

Gestern in der Fabrik gewesen und Regener, Pappik, Busch zugehört. Hat mir gut gefallen, obwohl ich als Schlagzeuger ein bisschen was zu meckern hätte, aber das ist auch einfach ne Marotte von mir.

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Ich programmiere ein Spiel https://maurice-renck.de/de/blog/2025/godot-game-dev https://maurice-renck.de/de/@/page/nyefbaqdacum4zzq Tue, 16 Sep 2025 15:00:00 +0200 Maurice Renck gamedev

Vor drei Jahren habe ich beschlossen, dass ich einfach mal versuchen werde, ein eigenes Spiel zu entwickeln. So langsam nimmt das Formen an, aber der Reihe nach.

In den vergangenen Jahren, habe ich ein bestimmtes Verhalten an mir festgestellt: Ich will zu viel. Ich würde gerne mehr schreiben, nicht nur technisch, sondern auch andere Formen von Texten. Und ich mache so gerne Musik, mit meiner Band, aber auch privat. Ich höre viele unterschiedliche Musik und denke dann oft: So etwas will ich auch machen. Und ich schaue Filme und Serien und denke dann über die Story oder die Stimmung oder beides nach: Das will ich auch machen. Und ich programmiere gerne an kleinen und größeren Tools und Hacks und dergleichen.

Die Zeit, die wir alle zur Verfügung haben, ist endlich. Als Ganzes gesehen und auf den Tag bezogen. Ich kann nicht alles machen, sage ich mir dann immer wieder. Programmieren, schreiben, Musik, Geschichten erzählen. Ich muss mich entscheiden und begrenzen …

Aber das stimmt gar nicht!

Wie so viele von uns, die heute etwas mit Computern machen, liegt der Moment, der das Interesse entfacht hat, in der Kindheit. Wenn man Entwickler fragt, warum sie Entwickler geworden sind, ist die Antwort häufig, dass sie als Kind Computerspiele toll fanden und selbst so etwas bauen wollten.

Die meisten von uns haben zwar programmieren gelernt, das Vorhaben "Computerspiel" dann aber nie umgesetzt. So auch ich.

Vor dem AMIGA sitzend wollte ich Ende der 80er schon gerne eigene Spiele programmieren. Wusste allerdings nicht, wie man das anstellen könnte. Das bisschen Basic, was ich zustande bekam, half da auch nicht. Später, als ich Webseiten bauen konnte, versuchte ich es irgendwie über den Weg, das ging so mäßig.

Dann machte ich eine Ausbildung und lernte programmieren, und als wir uns selbst ein Projekt aussuchen konnten, was wir programmieren und dann abgeben sollten, überlegte ich mir, ein Spiel zu schreiben.

Schiffeversenken war das damals. Mit Delphi gebaut. Ein Multiplayer-Spiel übers Netzwerk! Da war ich schon ziemlich stolz, sogar PC-Speaker-Sound konnte ich mit wenigen Zeilen Assembler einbauen. Mein erstes, funktionierendes Spiel!

Vor einiger Zeit saß ich mal wieder so da und dachte mir, dass ich ja nun nicht alles gleichzeitig machen könnte. Programmieren, Geschichten erzählen, Musikmachen. Da dachte ich zurück und mir fiel auf: doch!

Das, was ich schon immer mal machen wollte, ein Spiel programmieren, vereint genau das. Es braucht eine Story, es braucht Musik und Stimmung, es braucht jemanden, der den Kram programmiert.

Also habe ich vor drei Jahren im Urlaub mit ein paar Notizen angefangen. Ich habe aufgeschrieben, was ich gerne spielen würde, habe Mechaniken dazu notiert usw.

Bis dahin hatte ich ein paar Spielchen mit Phaser programmiert. Einfach weil ich das mal ausprobieren wollte. Ging ganz okay, war aber lange nicht auf dem Niveau, das ich anstrebte.

Vor zwei Jahren fing ich deshalb an, mich mit Godot auseinanderzusetzen. Eine Spiele-Engine, die in der jüngsten Vergangenheit recht populär geworden ist. Und was damit alles geht!

Und so verbringe ich – alle paar Tage nur – den einen oder anderen Abend damit, an meinem Spiel zu arbeiten. Natürlich habe ich nicht klein angefangen, sondern mir direkt ein viel zu großes Projekt vorgenommen. Und so baue ich ein Multiplayer-Spiel.

Vor ein paar Tagen habe ich alle grundlegenden Mechaniken "fertiggestellt". Spieler können über eine Karte laufen, sie können Gebäude platzieren. Diese Gebäude tun dann Dinge, wenn Spieler in Reichweite sind. Das alles läuft übers Netzwerk/Internet.

Noch sind das alles hauptsächlich bunte Klötze, weil ich vermutlich daran verzweifeln werde, gut aussehende Grafiken zu erstellen. Aber mal sehen. Ich gehe das Projekt ähnlich an, wie andere Programmierjobs: Erstmal muss die grundlegende Technik funktionieren.

Seit ich mich mit dem ganzen Thema intensiver beschäftige, kommen mir laufend neue Spieleideen. Ich muss mich bremsen, nicht immer wieder Konzepte des Spiels zu ändern, um neue Ideen einzubauen. Stattdessen werde ich wohl mal kleinere Spiele bauen, um bestimmte Techniken zu testen, oder herauszufinden, wie ich ein solches Spiel dann veröffentlichen kann.

Mein großes Spieleprojekt wird mich wohl noch lange begleiten. Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich genug Wissen habe, um in einem akzeptablen Tempo daran zu arbeiten. Ich wühle nicht mehr ständig nur in Dokus und Foren herum, um etwas zu verstehen.

Deshalb werde ich künftig wohl auch hier häufiger mal darüber schreiben, was ich da so treibe. Dazu erstelle ich eine eigene Kategorie, sodass sich diese Themen filtern lassen, sollten sie von besonderem oder gar kein Interesse sein.

So sieht das Ganze übrigens gerade aus:

Ich sag’ ja: Klötze.

Gerade macht mir das alles noch viel Spaß und ich mache gute Fortschritte, auch wenn es nicht danach aussieht. Mal sehen, wie lange das anhält und ob ich zwischendrin mal kleinere Spiele einstreuen kann, um Dinge auszuprobieren.

Da auch meine Zeit begrenzt ist, werde ich wohl eine Ewigkeit dafür benötigen, aber das ist okay, denke ich. Künftig wird es also hier auch mal Erkenntnisse aus dieser Welt geben. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss da noch einen Multiplayer-Bug fixen.

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Die dunkle Seite des Mondes https://maurice-renck.de/de/leseliste/2025/die-dunkle-seite-des-mondes https://maurice-renck.de/de/@/page/nerz6uv2mtvqkh2g Sat, 30 Aug 2025 00:00:00 +0200 Maurice Renck

Martin Suter schafft es immer wieder, mich reinzulegen. Während der ersten Seiten seiner Bücher denke ich oft, dass das Thema jetzt ja nun doch nicht so spannend sei, und dann passiert etwas Unvorhersehbares, was der ganzen Geschichte eine andere Wendung gibt.

So auch in diesem Buch. Was erst wie ein etwas langweiliges Buch über die Fusion verschiedener Firmen und ihrer Protagonisten wirkt, wird jäh umgeworfen und zu einer spannenden Geschichte voller Drogen, Morde und Überlebensstrategien.

Die ersten 40 Seiten schleppten sich so ein wenig dahin, danach konnte ich das Buch dann nicht mehr weglegen und habe die übrigen 220 Seiten an einem Tag durchgelesen.

Sobald das Buch Fahrt aufnimmt, ist es spannend bis zum Ende und überrascht mit immer neuen Wendungen und Zusammenhängen. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Klare Empfehlung.

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Der schlechte Schwimmer https://maurice-renck.de/erzaehlen/2025/der-schlechte-schwimmer https://maurice-renck.de/de/@/page/vrpcmrcipk1abdoq Thu, 28 Aug 2025 12:00:00 +0200 Maurice Renck engine-room Ich habe einen experimentellen Post veröffentlicht. Normalerweise landen solche Texte in einem meiner Notizbücher und bleiben dann dort, ich möchte aber künftig häufiger Texte ohne technischen Hintergrund veröffentlichen. Dazu gibt es dann separate Kanäle und Feeds.

Hat ein wenig gedauert, bis ich mich getraut habe, diesen Text zu veröffentlichen, aber nun ist das Ding online.

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Ich bin ein schlechter Schwimmer https://maurice-renck.de/de/erzaehlen/2025/der-schlechte-schwimmer https://maurice-renck.de/de/@/page/PQuTFH46lRQctpfa Thu, 28 Aug 2025 11:45:00 +0200 Maurice Renck

Ich sitze hier auf meinem Plateau und schaue herab. Ich höre es rauschen. Nach oben ist noch Luft, ein wenig noch, aber der Aufstieg schwer, wenn überhaupt möglich.

Unten schlagen sie schon an den Fels, die Wellen. Ich sehe Mensch und Tier im Wasser treiben, sich an Stämmen und Geäst klammern. Sie treiben langsam davon. Um mich herum sehe ich weitere Felsen. Überall sitzen Menschen, die einen höher als die anderen. Alle sind ziemlich beschäftigt. Mit Dingen. Wichtige Dinge, keine Frage.

Auf dem Wasser, von hohen Wellen durchgeschüttelt, ein paar Schiffe. Sie versuchen, die Ertrinkenden aufzulesen. Es sind viel zu wenig Schiffe. Immer, wenn sie wieder ein paar Menschen an Bord gezogen haben, steigt der Pegel ein wenig an und weitere Menschen rutschen von ihren Felsvorsprüngen ins Wasser. Das Rauschen wird lauter.

Ich bin ein schlechter Schwimmer.

Als Kind wollte ich Umweltschützer werden. Ich gründete ein Greenteam. Wir wollten die Umwelt retten und sammelten Müll und nahmen Wasserproben, um den pH-Wert zu messen. Die Sommer waren warm, aber nur an wenigen Tagen richtig heiß. Wir hatten einen kleinen aufblasbaren Pool im Garten. Geschwommen bin ich nie gerne, geplanscht habe ich schon.

Heute sind die Sommer heiß. Sehr heiß. Die Swimmingpools dürfen in vielen Regionen in Deutschland nicht mehr gefüllt werden; es gibt zu wenig Wasser. Zu wenig Wasser?! Das war doch nie etwas, um das wir uns hier Sorgen gemacht haben. Das waren doch immer die armen Menschen, die in Anderswo lebten.

Die Pools bleiben trocken. Die Gärten verdorren und dort, wo früher exakt getrimmter, grüner Rasen sich deutsch zum Himmel reckte, bestaunt man nun staubig braune Stacheln.

Apropos braune Stacheln. Braun ist wieder angesagt. Angestrichen zwar in bunten Farben, aber der Lack lässt sich leicht abkratzen und zum Vorschein kommt brauner, verrosteter Stahl. Angefressen sind sie, dass man ihnen so wenig zuhört, während sie den Diskurs bestimmen. Wütend sind sie, auf "die da oben" und wollen deshalb "die da unten" loswerden. Dorthin zurückschicken, wo nichts mehr ist, nichts mehr wächst, nichts mehr steht, nichts mehr fließt.

Ich bin ein schlechter Schwimmer.

Und auch wenn ich als großer, blonder, deutscher Mann auf der Straße noch wenig Angst haben muss vor denen, die meinen, das Land von rechts aus retten zu müssen, ist das doch nur eine Frage der Zeit. Ich habe Freunde in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, ich äußere mich kritisch, ich glaube an den Klimawandel, ich bin linkgrün versifft und spiele in einer IndiePunk-Band.

Und während ich mit vielen anderen auf die Straße gehe, demontieren die Braunen weltweit die Gesellschaften und Demokratien. Sie hassen diejenigen, die ihnen angeblich ihren Wohlstand nehmen, indem sie ins Land kommen. Dabei werden sie in Wirklichkeit von ganz anderen Menschen beklaut, von Menschen, die ohnehin schon unfassbar viel haben.

Diese Menschen geben uns Werkzeuge an die Hand. Werkzeuge, von denen wir nicht wussten, dass wir sie benötigen. Sie sprechen von Intelligenz. Sie sagen, wir müssen aufpassen, dass uns diese Intelligenz nicht einmal überrumpelt! Wir brauchen Regularien! Und arbeiten dann weiter am Überrumpeln.

Diese Tools sollen uns das Leben leichter machen. Sie können so Vieles! Texte schreiben, Bilder generieren, Videos erzeugen. Und ist das nicht auch alles unfassbar praktisch?! Und lustig! Schau nur: Ich als Katze! Witzig! Und auch dort der Bundeskanzler, wie er … Moment mal! Was macht er da?! Ist das echt?

Diese neuen Werkzeuge, was sie nicht alles können! Eigentlich sind wir uns darüber gar nicht so sicher. Unsicher sogar. Denn sie sorgen für Unsicherheit. Ist das Bild echt? Das Video fake? Dieser Text von einem Menschen geschrieben? Ist dieses zusammengefasste Suchergebnis wirklich die korrekte Antwort auf meine Frage, oder herbeifantasiert?

Ich bin ein schlechter Schwimmer.

Und während wir immer weniger wissen, was wir eigentlich noch glauben sollen, kommt schon das nächste Update und kann noch mehr, oder irgendwas anders oder … so ganz genau wissen wir das auch nicht, aber probiert es ruhig aus! Haut rein eure Prompts!

Ob diese Unternehmen ihre "KIs" schon mal gefragt haben, wie sie das mit dem Energieverbrauch hinbekommen? Wie würde da der Prompt lauten? Und wie viel Wasser würde das verbrauchen? Wasser, das wir bald nicht mehr in ausreichenden Mengen haben.

Es wird immer heißer. Und die Ironie ist: Die Stadt, in der ich lebe, wird deshalb zu einem großen Teil überflutet werden. Denn obwohl das Trinkwasser langsam knapp wird, steigt das Meer. Es gibt Karten, auf denen man sehen kann, welche Teile meiner Heimatstadt dann noch bewohnbar sind. Das ist ein Problem, denn:

Ich bin ein schlechter Schwimmer.

Und getan wird zu wenig. Erfolge gehen unter in den ewig laufenden Hiobsbotschaften. Deren Pegel steigt alarmierend an. Grenzkontrollen in Europa, Krieg, Aufrüstung.

Man möchte laut schreien: VERDAMMT NOCH MAL! DAS KANN DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN! SEHT IHR DAS DENN NICHT?! WIE KANN MAN DAS DENN ALLES NICHT SEHEN?!

Und von den Booten und Schiffen aus rufen sie: SEHEN WIR DOCH! SEIT JAHREN! SCHAU DOCH, WIE WIR TUN, WAS WIR KÖNNEN! WIR HABEN SO OFT GEWARNT! WIR HABEN SO VIELE AUS DEM WASSER GEZOGEN! ABER DIE WELLEN WERDEN IMMER GRÖßER UND KOMMEN IMMER SCHNELLER!

Und von drüben rufen sie: WIR WÜRDEN JA! ABER DIE WIRTSCHAFT! ABER WIR MÜSSEN ERSTMAL REDEN! WIR MÜSSEN ERSTMAL PRÜFEN! UND WIR HABEN JA AUCH NOCH EIN BISSCHEN LUFT!

Nein, man! Da ist keine Luft mehr! Die Ersten treiben schon da hinten! Ich sehe sie kaum noch! Weit weg sind sie, aber doch trotzdem da! Und hier, der Pegel, der steigt! Schon lange habe ich nasse Füße! Warum seht ihr das denn nicht? Oder wollt ihr nicht?

Ich bin ein schlechter Schwimmer. Und der Pegel steigt. Und ich tue, was ich kann, aber alleine ist das zu wenig. Und so bleiben mir noch meine Texte; unsere Texte. Wie kleine Leuchtfeuer, Signale gar, die auch von den anderen Felsen zu sehen sind und die uns verbinden und vernetzen können.

Aber ich bin ein schlechter Schwimmer und der Pegel steigt, und solch ein Text, der rettet nicht die Welt, der beruhigt nur mein Gewissen für ein paar Momente.

Noch ist etwas Luft da, bis uns das Wasser bis zum Hals steht. Was machen wir jetzt? Was? Warten?

Ich bin ein schlechter Schwimmer und mir läuft es eiskalt den Rücken runter, während draußen die Welt brennt und die Wellen an meinen Fels branden.

 

 

 

Sound Effect by Soul_Serenity_Sounds from Pixabay

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Sternenstaub https://maurice-renck.de/de/blog/2025/sternenstaub https://maurice-renck.de/de/@/page/cwptcz06phyymhfp Sun, 10 Aug 2025 12:35:00 +0200 Maurice Renck

Irgendwo hatte ich die Tage gelesen, dass es wieder so weit ist und wir munter durch die Perseiden fliegen und man jetzt wieder besonders viele Sternschnuppen sehen kann.

Und so wollten wir gestern Abend eigentlich auf den Energieberg fahren, um mal zu schauen. Es zog sich dann allerdings zu und so blieben wir an Ort und Stelle und schauten dort in den Himmel, wenn er mal aufklarte.

Ich hatte meine Kamera mitgenommen, obwohl ich mir recht sicher war, dass ich damit ohne Stativ keine brauchbaren Fotos hinbekommen würde. Ich fummelte ein bisschen an den Einstellungen herum, lange Belichtungszeit usw. Ich habe keine Kamera, die für dergleichen geeignet ist, aber man kann das Display drehen. Und so legte ich sie dann einfach auf den Boden und schoss ein Foto:

Auf dem kleinen Display schien es, als sei tatsächlich was zu sehen! Heute am Rechner dann die Überraschung: Sterne! Ein Blick auf die vorherigen und nachfolgenden Bilder brachte dann allerdings etwas Ernüchterung:

Auf allen Bildern mit langer Belichtungszeit waren exakt diese Sternkonstellationen zu sehen, die sich dann beim Inspizieren der Kamera als Staub herausstellten. Fotografie, kann ich. Mein Telefon (siehe Bild ganz oben) hat es dann am besten hinbekommen.

Sternschnuppen habe ich trotzdem gesehen, drei Stück, eine leuchtete sogar ziemlich hell auf. Alleine dafür hat's sich ja schon gelohnt.

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Computerspiele meiner Kindheit http://konzentrik.de/en/server-side-stories/se01/computerspiele-unserer-kindheit https://maurice-renck.de/de/@/page/yttmbxw9ymzpjokl Thu, 07 Aug 2025 09:15:00 +0200 Maurice Renck Der AMIGA 500 war unser erster Computer und das erste Spiel, das ich darauf gespielt habe, war Giana Sisters. Von da an war ich süchtig und habe letztlich deshalb auch programmieren gelernt. Wir haben ’ne kleine Sommerfolge aufgenommen, in der wir über Computerspiele unserer Kindheit sprechen, und hatten viel Spaß dabei.

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Mein Notizen-Setup https://maurice-renck.de/de/blog/2025/my-obsidian-setup https://maurice-renck.de/de/@/page/evitmnudyoknnz4u Thu, 31 Jul 2025 11:50:00 +0200 Maurice Renck engine-room Kev fragte, wie wir das mit unseren Notizen so machen. Da konnte ich mich nicht zurückhalten. Hier ist ein kurzer Überblick darüber, wie ich Notizen anlege und handhabe.

Kev fragt in seinem Blog danach, wie wir Notizen erstellen, da antworte ich gerne. Die Frage nehme ich hiermit zum Anlass, ein wenig über mein Setup zu schreiben, ohne zu sehr ins Technische abzuschweifen. Über die Technik werde ich über mehrere Beiträge verteilt schreiben – und habe ich in Teilen ja bereits.

Auch, wenn ich hier sehr explizit über Obsidian schreibe, lassen sich die grundlegenden Prinzipien auf beliebige andere Apps übertragen. Obsidian dient mir hier einfach als gutes Beispiel

Fürs Notieren gibt es bei mir zwei wichtige Regeln, ohne die es nicht funktioniert:

  1. Das Setup muss mir aus dem Weg gehen, alles muss so einfach wie möglich sein.
  2. Es darf aber nicht so einfach sein, dass ich mein Notat nach dem Speichern direkt wieder vergesse.

Das Herzstück meines Setups ist weiterhin Obsidian. Obsidian habe ich mit einigen Plugins bestückt, passe hier aber höllisch auf, dass ich nicht in die Optimierungsfalle tappe. Ich will Obsidian fürs Schreiben nutzen, nicht, um daran herumzubasteln. Plugins ja, aber nur, wenn sie wirklich dienlich sind und ich mich nicht ständig damit beschäftigen muss.

Mein Obsidian-Setup erfüllt zwei Aufgaben:

  1. Das Schreiben, Veröffentlichen, Verwalten und Planen von Beiträgen
  2. Das schnelle Erfassen und Vernetzen von Notizen

Mehr soll es nicht tun. Keine Projektplanung, keine Aufgabenlisten und Ähnliches. Das Spiel habe ich bereits gespielt und es führte stets dazu, dass ich Obsidian nicht mehr benutzt habe. Ich weiß, dass viele Anwenderinnen sich große Setups bauen und versuchen, alles damit zu machen, siehe auch Notion und Co. Ich bin aber ein großer Freund von Separatation of Concerns. Das "Konzert-Ticket kaufen"-Todo hat nichts zwischen meinen Texten zu suchen.

Es gibt eine Ausnahme, und das ist mein Content Plan, der eine Leseansicht ist und sich aus den Metadaten der Texte speist. Er dient mir lediglich dazu, einen besseren Überblick zu haben, da ich inzwischen für drei Blogs und einen Podcast schreibe.

Die Struktur in Obsidian ergibt sich aus alldem:

Die Struktur in der Seitenleiste ergibt sich überwiegend aus der Struktur meiner Webseite. Mit ein paar Ausnahmen:

  • META enthält meine Templates und Clippings
  • KONZENTRIK enthält Beiträge aus den anderen Blogs und Podcasts
  • JOURNAL enthält tägliche Notizen (dazu später mehr)
  • PERSONEN enthält zum Beispiel Autoren von Büchern, über die ich schreibe
  • ZETTELKASTEN enthält meine Notizen

Mein Obsidian-Kirby-Sync sorgt dafür, dass alle Texte auf meiner Webseite immer synchron mit Obsidian sind. Darauf gehe ich jetzt mal nicht näher ein, das habe ich bereits ausführlich beschrieben.

Notizen

Beim Notieren ist mir wichtig, dass ich nicht darauf achten muss, wo ich die Notiz anlege, oder ob ich irgendwelche Metadaten benötige. Ich will kurz etwas schreiben und es dann vergessen können.

Zum Einen kann ich schnell eine Notiz im Zettelkasten erstellen. Das ist meist eine etwas längere Notiz, also etwas, was ich bewusst mache. Dafür gibt es keinen Automatismus.

Es gibt aber den Journal-Ordner und dort kann ich mit einem Klick eine Tagesnotiz anlegen. Diese Tagesnotizen dienen mir als Sammelbecken für alles, was am jeweiligen Tag an Notizen und Referenzen aufschlägt.

Tagsüber landet alles in dieser Tagesnotiz und am Ende des Tages (oder im Laufe der Woche) überlege ich mir dann, ob ich einzelne Notizen separiere und zum Beispiel in den Zettelkasten verschiebe.

Um eine Notiz anzulegen, habe ich verschiedene Wege. Natürlich direkt in Obsidian. Dort habe ich einen Shortcut in der Seitenleiste, der direkt zur täglichen Notiz springt. Vornehmlich will ich Obsidian aber gar nicht erst in den Fokus holen müssen.

Bei kurzen Notizen hilft mir ein Raycast-Shortcut, mit dem ich eine Zeile an die Tagesnotiz hängen kann. Dazu drücke ich einfach SUPER+N und Raycast springt auf:

Von externen Quellen sammeln

Ein wesentlicher Bestandteil meines Setup besteht darin, mir Referenzen zu merken. viele Webseiten, besonders Blogs, lese ich in Feedbin. Von dort aus, kann ich Beiträge teilen. Hier habe ich mir ein paar Shortcuts angelegt:

Ich brauche in Feedbin also nur die 4 zu drücken und der Beitrag landet in der Tagesnotiz, inklusive einiger Metadaten:

Nun lese ich nicht ausschließlich in Feebin, will mir aber dennoch schnell eine Seite als Notiz "merken". Dazu verwende ich den Obsidian Web Clipper. Das ist ein Core-Plugin, was mit einer Browsererweiterung daher kommt.

Ich kann auf einer Webseite einen Teil des Textes markieren und auf die Erweiterung klicken:

In dem kleinen Popup könnte ich jetzt noch Änderungen vornehmen. Ich könnte sogar eine "KI" einbinden, die mir den Text zusammenfasst oder ähnliches. Das funktioniert aber sehr bescheiden (was bestimmt an meinem lokal Ollama Setup liegt) und nervt eher als dass es hilft. Wenn ich nichts im Text markiere, wird der gesamte Text übertragen.

Ein Click auf Add to Obsidian erstellt eine komplett neue Notiz in meinem META-Ordner in Obsidian:

(Mein Screenshot-Tool meinte übrigens die URL zensieren zu müssen, ist mir zu spät augefallen)

Nun schlummert dieses Clipping also irgendwo unter META und das bringt mir erst einmal wenig. Ich will mich zwar nicht darum kümmern müssen, ich will es aber ebenfalls nicht vergessen.

Meine Tagesnotiz hat deshalb eine Dataview. Im Grunde sind das dynamische Ansichten, die man mit Queries über die eigenen Notizen füllen kann:

In meinem Fall gehe ich alle Clippings durch und suche die heraus, die dasselbe Datum wie die Tagesnotiz haben. Damit habe ich dann in der normalen Ansicht eine Liste aller Clippings:

Die steht dann über meinen individuellen Notizen.

Damit habe ich eine sehr gute Übersicht, über alles, was ich an einem Tag so festgehalten habe und kann mich entscheiden, ob ich aus einzelnen Clippings oder Notizen mehr machen möchte; einen Blogpost oder eine ausführliche Notiz im Zettelkasten.

Mit diesem Setup fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Ich kann schnell notieren, egal was, es ist stets mit nur einem Klick oder Tastenkürzel als Notiz abgelegt. Am Ende des Tages (oder wann auch immer) habe ich eine solide Übersicht und kann mir überlegen, was ich damit anstelle.

All das ist, wie gesagt, kein magisches Setup, aber es erfüllt seinen Zweck sehr gut. Es unterstützt mich und es geht mir aus dem Weg.

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Podcasts https://maurice-renck.de/de/podcasts https://maurice-renck.de/de/@/page/akumvrzpgxbutyf4 Mon, 14 Jul 2025 12:37:00 +0200 Maurice Renck Seit jeher bin ich begeisterter Podcast-Hörer und -Macher. Alle Podcasts, an denen ich beteiligt bin und war, findest du hier. Inaktiv heißt in diesem Fall, dass die Podcasts noch aktiv sein können, aber ohne mein Zutun.

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Have a seat https://maurice-renck.de/de/notes/2025/have-a-seat https://maurice-renck.de/de/@/page/tjrhelslxmz8etyq Mon, 14 Jul 2025 10:45:00 +0200 Maurice Renck

Eine meiner favorisierten Bänke im Wald um die Ecke stellt dieses Jahr ein populäres Homer-Simpsons-Meme nach. Schön zu fotografieren, nicht ganz so praktisch, um zu verweilen.

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Vom Klowand-Blog zum Toiletten-Podcast https://maurice-renck.de/de/blog/2025/my-first-podcast https://maurice-renck.de/de/@/page/XPgSOpy3WiKU1Jmb Sat, 05 Jul 2025 19:30:00 +0200 Maurice Renck engine-room

An Podcasts kommt man heute gar nicht mehr vorbei. Vor 20 Jahren fing ich selbst an zu podcasten, da sah das noch ganz anders aus. Außerdem: 20 Jahre?! WTF?!

Ich schmeiß mal einen mit in die Schüssel: elbrauschen.de plumps. Spülen!
Selbstverliebtes Arsch.

Das ist immer noch einer meiner liebsten Forumsbeiträge. Elbrauschen, das war unser Podcast, den ich zum Zeitpunkt dieses schönen Forumsbeitrags aber nur noch alleine betrieben habe.

Und dieser Podcast, der seinen Weg in die virtuelle Toilette des Internets gefunden hat – was ich besonders schön finde, weil Blogs ein paar Jahre vorher als Klowände des Internets bezeichnet wurden – dieser Podcast also ging heute vor 20 Jahren online.

Vor 20 Jahren dudelte das erste Mal das Intro in den Äther und Steffen und ich begrüßten unsere ersten Hörer:innen mit "Elbrauschen - Podcasting von der Waterkant".

Podcasts waren brandneu, just diese Tage flatterte eine E-Mail von Apple in meine Inbox, die das 20-jährige Jubiläum von Apple Podcasts anpries.

Damals war es noch relativ leicht, in die iTunes Podcast-Charts zu gelangen. Erst als die ersten Profis dazu kamen, allen voran die Tagesschau, wurde es schwieriger. Heute muss man ja froh sein, wenn man überhaupt gefunden wird.

2005 blühte etwas auf, was wir vorher (und parallel) schon bei den Blogs gesehen habe. Da waren auf einmal lauter Menschen, die witzige, durchgeknallte, ernsthafte, amateurhafte und professionelle Podcasts produzierten und gleichzeitig dabei waren, herauszufinden, was das eigentlich ist, ein Podcast.

Heute kennt den Begriff jeder und viele der bekannten Podcaster beanspruchen für sich, schon mega früh dabei gewesen zu sein, was in den meisten Fällen bedeutet, dass sie bereits vor 2020 einen Podcast hatten. Manchmal möchte man korrigierend den Finger heben, aber das bringt ja niemandem was, außer der eigenen Genugtuung und der Bestätigung, ein selbstverliebtes Arsch zu sein.

2005 schafften wir es irgendwie jeden Tag. Ich wiederhole das kurz: JEDEN TAG eine Folge online zu stellen. Immer im Wechsel, Steffen und ich. Am Wochenende hatten wir frei.

Wir schauten, was die anderen so machten, was gut ging, weil die Szene noch überschaubar war und wir schauten vor allem, was drüben in Amerika passierte, weil da die großen Vorbilder herkamen, allen voran Adam Curry mit seinem Daily Source Code.

Und während wir schon das große neue Medium mit unendlich großem Potenzial sahen, wurden auch die ersten Medien aufmerksam und fingen an zu schreiben. So schrieb u. a. die taz über drei Podcasts aus Hamburg und traf sich mit Steffen zum Gespräch.

Tja, seitdem bin ich der Prollige …

Podcasts haben eine beträchtliche Reise hinter sich. Der Kern ist aber derselbe geblieben: Wenn man Bock drauf hat, einfach machen!
Natürlich ist es heute weitaus schwieriger, gefunden und gehört zu werden, aber es macht ja trotzdem Spaß!

Auch technisch gesehen ist das Thema immer noch relevant. Vor dem Podcast gab es noch RadioTux – Radio-On-Demand nannte sich das damals. Ein Linuxradio, das wir betrieben und welches es heute noch (als Podcast) gibt – wahrscheinlich einer der ältesten noch aktiven. Das lief noch auf einem selbst gebastelten CMS.

Elbrauschen nutzte eines der ersten CMS speziell für Podcasts, Loudblog. Ich glaube, ein Fork von WordPress. Später lief es dann direkt mit WordPress. Heute entwickle ich selbst ein Podcast-Plugin für Kirby, was bei mir natürlich zum Einsatz kommt.

Elbrauschen hat keine 20 Jahre durchgehalten. Später gegen Ende 2009 gingen Folgen nur noch sporadisch online. 2010 wollte ich es noch einmal versuchen, aber es blieb bei einem Versuch. Die Spuren im Netz verschwinden langsam, von den Domains kann ich mich aber bislang nicht trennen.

Ich habe das als eine extrem spannende Zeit wahrgenommen, Blogs, Podcasts, es gab so viele Möglichkeiten! Für mich war das der Wahnsinn. Und so werfe ich gerne einen Blick zurück und habe in den vergangenen Tagen und Wochen wieder vermehrt Lust darauf bekommen, vielleicht wieder was zu starten, neben Server Side Stories.

Mal sehen. Jetzt höre ich erst mal ein paar alte MP3s und schäme mich ein wenig, über das, was ich da so verzapft habe.

Welche Podcasts Anonymous wohl heute hört?

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Link: I'm using em dashes—but I'm not an AI https://timomeh.de/posts/i-am-using-em-dashes-but-i-am-not-an-ai?utm_source=rss https://maurice-renck.de/de/@/page/PzK0jAcUfaGdLmaT Thu, 22 May 2025 09:45:00 +0200 Maurice Renck engine-room Ich wurde auch hellhörig, als ich das erste Mal davon las, dass Menschen da draußen den emdash als eindeutiges Anzeigen für KI-Texte nehmen und dann aufhören zu lesen oder noch drastischer reagieren.

Ich benutze diesen Strich (–) häufig, denn, so wurde ich belehrt, an den meisten Stellen, an denen ich vorher den "normalen" Strich (-) benutzt habe, ist er falsch. Nachdem meine Grammatikkorrekturtools immer wieder gemeckert und korrigiert haben, habe ich selbst begonnen, bewusst den emdash zu verwenden.

Also nehmt das bitte auch hier nicht als Anzeichen für KI geschriebene Texte. Die gibt es hier nicht – nur bei der Übersetzung hilft die KI mir.

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How to Lose Money Online (Fast) https://maurice-renck.de/de/blog/2025/how-to-lose-money-online-fast https://maurice-renck.de/de/@/page/R6auRNvT3M5SWGAa Fri, 16 May 2025 10:20:00 +0200 Maurice Renck engine-room

Zwei Bilder, viel Geld und einige Fragen. Warum ich abgemahnt wurde und Dir das auch passieren könnte.

Eine Sache, die mich stets aufs Neue nervös macht: ein Anstieg der Zugriffe auf das Impressum dieser Webseite. Was wollen die Leute da? Das kann nichts Gutes bedeuten!

In Deutschland haben wir eine Sache, die Menschen wie mich nervös macht: Abmahnungen. Eine Abmahnung ist ein "freundlicher" Hinweis darauf, dass etwas schiefgelaufen ist, auf eine Klage oder Ähnliches aber verzichtet würde, wenn eine gewisse Geldsumme gezahlt und das Schieflaufen abgestellt wird.

Ich hatte bereits zweimal das Vergnügen.

Ich achte eigentlich immer darauf, auf meiner Seite niemandem auf die Füße zu treten. Ich verzichte auf Cookies, wo es nur geht, keine fiesen Pop-ups und selbstverständlich verwende ich nicht einfach fremdes Bildmaterial auf meiner Seite, achte also aufs Copyright.

In der Vergangenheit habe ich schon so einigen Leuten gesagt, dass sie nicht einfach bei Google nach Bildern suchen und diese dann auf der eigenen Webseite benutzen können und eigentlich mache ich das natürlich auch nie – wäre da nicht …

Fall 1: Twitter

Meine erste Abmahnung flatterte ins Haus, nachdem ich meinen Twitter-Account abgeschaltet und mein Archiv hier auf der Webseite online gestellt habe. Ich bin das gesamte Archiv durchgegangen und habe alle Medien, die ich geteilt, aber nicht selbst erstellt habe, durch Platzhalter ersetzt.

Ich dachte eigentlich, ich hätte das sehr gewissenhaft gemacht und bin meine Tweets mehrfach durchgegangen, was bei über 15 Jahren Twitterdasein eine recht umfangreiche Aufgabe war.

Dennoch wurde ich durch eine Anwaltskanzlei in Auftrag einer großen Presseagentur abgemahnt. Ich hätte unerlaubterweise ein Bild von ihr verwendet. Hatte ich doch etwas übersehen?

Das "praktische" an diesen Abmahnungen ist, dass sie direkte Links zu den Seiten und Bildern enthalten, auf die man sich bezieht. In diesem Fall auf einen einzelnen Tweet im Archiv, der einen Screenshot enthielt. O-oh … auf dem Screenshot war der Ausschnitt einer Nachrichtenseite zu sehen; Titel, Teaser und Aufmacherbild einer Nachricht im Mittelpunkt.

Das Aufmacherbild auf diesem Screenshot stammte von dieser Presseagentur und wurde nun an- genauer gesagt abgemahnt. Verdammt!

So ganz sicher war (und bin) ich mir nicht. Ich hatte doch das Bild nicht direkt bei mir verwendet, es war Teil dieses Screenshots. Der Screenshot war auch recht alt, es war mehrere Jahre her, dass ich ihn bei Twitter gepostet hatte. Ich hatte aber offen gestanden auch keine große Lust, dem weiter nachzugehen, zahlte, löschte das Bild und wenig später auch das gesamte Archiv, weil mir das infolgedessen zu riskant war.

Fall 2: Open-Graph

Wahrscheinlich weißt Du, was ein Open-Graph-Image ist, oder?

Kurzer Exkurs: Wenn Du irgendwo einen Link teils, z. B. bei Mastodon, dann wird nicht nur dieser Link angezeigt, sondern Du siehst eine kleine Vorschau bestehend aus Titel, Teaser und oftmals auch einem Bild. Diese Informationen sind in Form von Open-Graph-Daten auf der Webseite hinterlegt.

Wenn Du Dir den Quelltext dieser Seite anzeigen lässt, wirst Du auch hier solche Daten finden:

<meta property="og:title" content="Do not show stuff - Maurice Renck">
<meta property="og:description" content="You see me here, sitting at the keyboard with red and blue fingers. I just gave myself a good slap on the fingers.">
<meta property="og:image" content="https://maurice-renck.de/en/blog/2025/do-not-show-stuff/og-image">
<meta property="og:image:width" content="1600">
<meta property="og:image:height" content="900">

Diese Daten sind im Header der Seite versteckt, werden nicht angezeigt, sondern sind dafür gedacht, dass z. B. Mastodon sie auslesen und nutzen kann:

Für mich als Webseitenbetreiber ist das eine gute Sache, weil ein reiner Textlink natürlich viel weniger auffällt als solch eine schöne Vorschau. Deshalb haben viele Webseiten diese Daten hinterlegt. Ich stelle für Kirby sogar ein Plugin bereit, welches so ein Bild erzeugt.

Teilst Du also einen Link zu einer Webseite bei Mastodon, Facebook, LinkedIn usw. ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Dienste eine solche Vorschau erzeugen und anzeigen.

Ich mag außerdem Link- bzw Bookmark-Cards. Die kennst Du vielleicht von Medium oder Ghost, dort sind sie recht populär. Ein Link auf meine Webseite sieht dort dann so aus:

Wie man sieht, wird ein kleines Kästchen dargestellt und ähnlich wie bei Mastodon die Open-Graph-Daten ausgelesen und angezeigt. Dazu wird auch das Open-Graph-Image verwendet.

Das wollte ich auch gerne auf meiner Seite haben, hatte mir bereits vor Jahren ein Plugin geschrieben, was alle Links einer Seite aufruft und diese Open-Graph-Daten ausließt. Ich brauchte nur noch eine Möglichkeit, diese auch anzeigen zu können.

Dazu habe ich mir einen Kirbytag geschrieben, das eine URL mitbekommt, die gespeicherten Daten abfragt und dann so eine Card anzeigt. Aus:

( embed: https://maurice-renck.de/de/kirby/ogimage )

wird dann:

Schön, nicht wahr?

In meinen Notizen nutze ich diese Cards ständig. Ich unterteile meine Notizen in einfache Textnotizen und Bookmarks. Bookmarks haben immer einen Link und immer eine Link-Card.

In der langen Notizliste können viele Links auftauchen und damit die Seite nicht unnötig langsam wird und ich für jeden Link das Bild abfrage, verkleinere und cache ich es. Ein Open-Graph-Image ist etwa 1600×930 Pixel groß und damit viel zu groß für so eine kleine Vorschau.

Die aufmerksame Leserin wird ahnen, dass sich hier langsam das Drama entfaltet.

In meiner Linkliste hatte ich einen Beitrag der taz verlinkt, die Open-Graph-Daten ausgelesen und eine Card angezeigt, inkl. des hinterlegten Bildes, welches von der oben schon erwähnten Presseagentur bereitgestellt wurde.

Endlich mal wieder Post im Briefkasten!
Die nächste Abmahnung …

Wieder fein dokumentiert, um welches Bild in welchem Post es sich handelt. Also wieder Cache gelöscht und den Kirbytag so umgeschrieben, dass er zunächst nur noch das (fav)icon anzeigt.

Aber …

Ich habe Fragen

Ich verstehe, dass ich mit dem Cachen der Bilder (und dem damit einhergehenden Erstellen einer Kopie) wahrscheinlich zumindest eine Grauzone eröffnet habe, sehe aber, dass so ziemlich jeder der bereits genannten Dienste genauso vorgeht:

Auch hier wird verkleinert und zwischengespeichert, das sieht man an den Bild-URLs. Warum wird hier nicht massenweise abgemahnt?

Wenn eine Seite ein Bild als Open-Graph-Image definiert und es keine Lizenzierung gibt, die das Einbetten dieses Bildes in andere Seiten erlaubt, warum werde ich dann für die Nutzung bestraft und nicht die Betreiberin der Seite?

Nachrichtenseiten verwenden zu einem erheblichen Teil Bilder solcher Presseagenturen und definieren diese auch als Open-Graph-Image. Ich kann mir gut vorstellen, wie das abläuft: Im CMS setzt jemand ein Aufmacherbild und das System setzt es auch gleich automatisch als Open-Graph-Image. Wahrscheinlich ist das der Person nicht einmal bewusst.

Hier will ich niemandem Boshaftigkeit unterstellen, aber ist das nicht eine enorme Falle für alle, die Open-Graph-Daten anzeigen und dann dafür belangt werden können?

Einnahmequellen

Natürlich soll niemand einfach irgendwo beliebig Bilder (und andere Erzeugnisse) auf der eigenen Seite nutzen, ohne dazu berechtigt zu sein. Fotograf:innen sollen für ihre Arbeit gerecht bezahlt werden.

Wer sich technisch ein kleines bisschen auskennt, ist schnell in der Lage nachzuvollziehen, wie das alles überhaupt zustande kam.

Genutzt wurde in beiden Fällen der Dienst Pixray, wie sich schnell in den Logfiles ermitteln ließ. Dieser Dienst durchsucht scheinbar das Web für seine Kund:innen nach deren Bildern, woraufhin dann reagiert werden kann.

Ein kurzer Blick auf die Seite führte bei mir dazu, zu bezahlen und dem nicht weiter nachzugehen, denn dort wird klargemacht, dass Abmahnungen Teil des Geschäftsmodells sind. So heißt es dort:

You should have a clear goal for how much revenue you want to make from copyright enforcement this year, next year and in the years that follow.

Ich machte mir da also wenig Hoffnung auf eine andere Einigung. Vielleicht war ich das etwas voreilig, wer weiß.

Fazit

Das technische Fazit ist schnell erklärt: Keine Open-Graph-Images mehr anzeigen. Der Embed-Kirbytag wurde so umgebaut, dass er diese Bilder nicht mehr anzeigt, es sei denn, ich erlaube dies explizit über einen Parameter, oder die URL gehört zu einer Liste von Seiten, bei denen das okay ist.

Abseits der technischen Umsetzung finde ich das alles weiterhin fragwürdig und wundere mich darüber. Vermutlich ist das eine Grauzone und da auf meiner Seite ein leicht zu findendes Impressum vorhanden ist, kann man mich leichter belangen als einen anonymen Mastodon-Account.

Ich würde allerdings behaupten, dass ein Großteil aller Webseitenbetreiber:innen davon ausgeht ein Open-Graph-Image auch als solches nutzen zu dürfen. Dieses Bild wird explizit dafür ausgewiesen, beim Teilen angezeigt zu werden. Und niemand wird für eine kleine Vorschau ein fast 2000px breites Bild verwenden – hoffe ich zumindest.

Wenn ich diese Daten nutze, müsste ich also ab sofort bei jedem Link erst recherchieren, ob die Rechte für das Bild überhaupt freigegeben wurden, oder ob ich sie bei z. B. der Presseagentur erwerben müsste.
Das führt, meiner Meinung nach, das Auszeichnen eines Bildes als Open-Graph-Image ad absurdum.

Vielleicht verstehe ich das alles auch falsch, ich bin kein Jurist.

Die Abmahnungen sind alle schon mehrere Monate her und ich wollte diesen Text nicht aus einer genervten Stimmung heraus schreiben. Die Schlüsse daraus habe ich gezogen, viele Fragen bleiben offen – und vielleicht ist dieser Text eine gute Warnung an alle, die eine ähnliche Funktionalität auf ihrer Webseite haben.

Meine Open-Graph-Daten, inklusive der Bilder, dürft ihr übrigens gerne benutzen. Sie stehen entweder unter einer entsprechenden Lizenz oder wurden von mir oder programmatisch erzeugt.

Wer weniger Fragen und mehr Antworten hat als ich, darf gerne einen Kommentar hinterlassen, ich freue mich über den einen oder anderen Aha-Moment.

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Dinge weglassen https://maurice-renck.de/de/blog/2025/do-not-show-stuff https://maurice-renck.de/de/@/page/Fh0oKbQUtyJpDsEh Mon, 12 May 2025 17:28:00 +0200 Maurice Renck engine-room Du siehst mich hier mit roten und blauen Fingern an der Tastatur sitzen. Ich habe mir gerade kräftig selbst auf die Finger geschlagen.

Ich war schon kurz davor, der Branch feature/redesign war längst angelegt, das Stylesheet bereits geöffnet und ich wollte "nur" mein bestehendes Design erweitern, um eine Kleinigkeit, die mich wahrscheinlich wieder Tage, wenn nicht gar ein paar Wochen gekostet hätte.

Ich habe vor sehr langer Zeit angefangen, einen Ordner mit Screenshots und Downloads von Designs zu füllen, die mir besonders gut gefallen. Diesen Ordner durchwühlte ich aus Gründen vor ein paar Tagen mal wieder. Mir fiel dabei ein Screen auf, der mich wieder sofort begeisterte und der die Webseite wie ein aufgeschlagenes Buch wirken ließe. Typo und Textlayout waren meiner Seite bereits ähnlich, es brauchte also nur diese zweigeteilte Ansicht und ein wenig CSS …

Und schwups, war ich dabei Dinge zu verschieben und Layouts zu zerstören, Grids zu stauchen und saß dann da und schaute auf mein … nun ja … Werk. "Nein!", monologisierte ich im Kopf, "Nein, nein, nein! Du hast genügend Dinge, die es zu programmieren gilt. Du kannst jetzt Dein Design anpassen und dafür wahrscheinlich ne ganze Weile benötigen, in der Du vermutlich wieder nichts schreiben wirst!"

O-Oh! Ich liebe es, mir mehr oder weniger coole Funktionen und Designs für meine Seite auszudenken – was könnte man denn damit alles anstellen! Die Sache ist aber: Ohne schöne Texte brauche ich auch alles drumherum nicht.

Anstatt also neue Dinge in die Seite einzubauen, löschte ich den Branch und baute im selben Atemzug noch etwas aus meiner Seite aus. Eine gewisse Genugtuung machte sich breit.

Dabei mag ich selbst doch Webseiten gerne, die mit nur wenigen Elementen das Wichtigste vermitteln, ihre Inhalte. Es ist wie bei Texten, Musik und bestimmt noch ganz vielen anderen kreativen Dingen: Es ist einfach immer mehr einzubauen, aber schwer, sie auf das Wesentliche zu reduzieren.

Unfassbar schwer. Es gibt doch so viele Möglichkeiten!

Viele neue und alte Blogs, die ich lese, bekommen das gut hin und ich schaue sie mir regelmäßig an, um mich selbst einzufangen, bevor ich mich wieder in Dingen vergesse, die vielleicht toll wirken, aber nichts verbessern.

Hier mal ein paar Beispiele, Seiten, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und deshalb so gut sind:

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Now https://maurice-renck.de/de/now https://maurice-renck.de/de/@/page/tL3llBEqKUGC2PHr Thu, 24 Oct 2024 16:26:00 +0200 Maurice Renck Diese Seite ist angelehnt an nownownow.com. Hier fasse ich zusammen, was in meinem Leben gerade passiert.

Entwicklung

Mein Geld verdiene ich seit 2017 hauptsächlich durch die Arbeit als Entwickler bei konzentrik.

Wir arbeiten gerade an unserem neuen Dienst: Sociabli, der beim Verteilen von Inhalten über verschiedene Dienste hilft.

Außerdem betreiben wir RapidStream, ein Streaming SaaS. Zum Einsatz kommt dort eine Event-Driven NodeJS Microservice Architektur.

Schreiben und Sprechen

Natürlich blogge und notiere ich einiges hier auf meiner Webseite. Ich habe einen Newsletter und schreibe derzeit an einem neuen Podcast.
Zusammen mit Mark betreibe ich den Podcast Server Side Stories und denke gerade darüber nach, meinen Podcast "Erzählen" zu reaktivieren.

Kirby Plugins

Ich entwickle Plugins für das CMS Kirby, die meisten davon entstanden, weil ich meine Seite um eine Funktion erweitern wollte:

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Erzählen https://maurice-renck.de/de/erzaehlen https://maurice-renck.de/de/@/page/4IZ0nsBNqrMZXxHJ Mon, 05 Apr 2021 13:40:00 +0200 Maurice Renck podcasts

Wie können wir aus unseren Ideen Geschichten machen? Mit diesem Podcast möchte ich das herausfinden, indem ich selber mit verschiedenen Formaten experimentiere, schaue wie andere das machen und welche Tools uns dabei helfen könnten.

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Blog https://maurice-renck.de/de/blog https://maurice-renck.de/de/@/page/FR8TFGQFWe5LCX9r Maurice Renck Eine Webseite ohne Blog ist doch irgendwie keine vollständige Webseite. Hier ist meins.

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Leseliste https://maurice-renck.de/de/leseliste https://maurice-renck.de/de/@/page/16lkODYSGjJYcMHZ Maurice Renck Hier dokumentiere ich (wahrscheinlich mehr für mich als für andere und lückenhaft), welche Bücher ich gelesen habe und wann, sofern das nachträglich noch zu ermitteln ist.

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Notizen https://maurice-renck.de/de/notes https://maurice-renck.de/de/@/page/IxwsxVjTBw4cgR9h Maurice Renck Kurze Beiträge, Bilder, Bookmarks, die nicht ausführlich genug sind, um als Blogpost durchzugehen. Das hier ist sowas wie meine persönliche Timeline.

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